STIMME DER WISSENSCHAFT

DEMOKRATIE-REFORM

ÖKOLOGIE — STAAT — GESELLSCHAFT

BIOTELIE®

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Aktionsgemeinschaft STIMME DER WISSENSCHAFT (als Modellversuch) im Internet


STIMME AUS DER WISSENSCHAFT im INTERNET — Fortsetzung

 

INTERDIS - Internationale Gesellschaft für interdisziplinäre Wissenschaft e.V.

Die Irrtümer der Wissenschaft

Manche Erkenntnisse werden leicht, andere schwer errungen. Um schwer gewinnbare Erkenntnisse zu erreichen, wird Wissenschaft betrieben, die mittels Forschung Erkenntnissen nach und nach näher kommt. In diesem meist langwierigem Prozeß der Erkenntnisgewinnung werden zunächst und oft lange viele Irrtümer gebildet, die kritisiert und korrigiert werden müssen, bis an Erkenntnis angekommen wird. Deswegen muß jederzeit unweigerlich Wissenschaft ein Sammelsurium von Erkenntnissen und Irrtümern enthalten, und kann die jeweils anerkannte Wissenschaft nie der Weisheit letzter Schluß sein, sondern bedarf ständig der Kritik und Korrektur.
Je energischer und damit auch rücksichtsloser um Prestige und Befriedigung von Karrierebedürfnis Kritik und Korrektur betrieben werden, umso besser kommt Wissenschaft voran, und umso mehr kann an Erkenntnis gewonnen werden. Diesem echten und für die menschliche Wohlfahrt nötigen Fortschritt der Wissenschaft wirkt leider das Verhalten vieler Wissenschaftler entgegen, denen ihr Geltungsbedürfnis wichtiger ist als Wahrheitsfindung. Dadurch kommen wissenschaftliche Paradigmen = anerkannte Annahmen, die gemäß herrschender Denkschemen gebildet werden, zustande, die hartnäckig gegen Zweifel, Kritik, Korrektur, bessere Erkenntnis und wissenschaftlichen Fortschritt verteidigt werden. So entfalten wissenschaftliche Irrtümer verheerende Wirkungen auf die Wohlfahrt der menschlichen Gesellschaft, damit aller Menschen und ihrer Umwelt. Die schlimmen Zustände, unter denen wir zu leiden haben, haben zum Teil in künstlich konservierten wissenschaftlichen Irrtümern ihren Ursprung. Sehr viele Beispiele hierfür gibt es.
Interdis ist ihre Darstellung und damit korrekte Volksaufklärung bemüht. Viele ihrer Autoren haben literarische Darstellungen wissenschaftlicher Irrtümer und ihrer Korrektur geliefert.

Lit. u.a.: Friedrich Wagner: Die Wissenschaft und die gefährdete Welt. Thomas Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Hans Kaegelmann: 1. Neuordnung der Wissenschaft. - 2. Die Tatsachen sind ganz anders. - 3. Die Weltkatastrophe. - Weitere spezielle Bücher. G. Prause, T. v. Randow: Der Teufelin der Wissenschaft. Eugen Bleuler: Das autistisch-undisziplinierte Denken in der Medizin und seine Überwindung. Walter Dürsch: Sind die meisten Infarkte verhütbar?

http://www.interdis-wis.de/

Prüfstand

Alles gehört auf den Prüfstand da nichts zweifelsfrei sein kann, Ungeprüftes verschleiert bleibt und dadurch Nutzniessern zum Schaden für die Allgemeinheit zum Opfer fallen kann. Zutreffend erklärte Popper Falsifikation zur Generalmethode der Wissenschaft. Um Wahrheit zu finden, ist alles zu versuchen als falsch zu erweisen. Wenn Falschheitserweisung nicht mehr gelingt, ist Wahrheit menschenmöglich gefunden und kann mit ihr auch wohlfahrtsproduktiv umgegangen werden. So gehört alles auf den Prüfstand: in der Wissenschaft, in der Gesellschaft, in Handhabung, Technik, Verhalten.

Lit.: Karl Raimund Popper: Logik der Forschung. Kaegelmann: Die nötige Bildung der Politiker. K
http://www.interdis-wis.de/pruefst.htm

Naturgemäße Erfindungen

....Erfindungen dienen einerseits dem Nutzen der Bevölkerung, andererseits dem Profit von Produzenten und Händlern. >Naturgemäß< werden nicht die Erfindungen bevorzugt, die den meisten Nutzen für die Bevölkerung liefern, sondern diejenigen, die am meisten Profit für die Genannten, die ja den Vertrieb des mittels Erfindungen Produzierten inszenieren, abwerfen. Daher werden meist teure aggressive Erfindungen gegenüber billigeren sanften naturordnungsgemäßen bevorzugt, und der marktwirtschaftliche Konkurrenzkampf sorgt dafür, daß diese weitgehend ausgeschaltet werden. Wenn dieser wissenschaftliche Effekt durch Erfüllung der politischen Sorgfaltspflicht umgekehrt werden würde, könnten die meisten Schäden, unter denen wir zu leiden haben, behoben oder merklich verringert werden.

Deshalb betreibt Interdis, unterstützt durch 14 weitere Vereinigungen, wissenschaftliche Gesellschaften und Institutionen, eine Aktion zur Förderung sanfter naturgemäßer Erfindungen. ...
http://www.interdis-wis.de/natur_erfind.htm

Fundamental-, Detail-, Universalwissenschaft

Die gesamte Wissenschaft ist in diese 3 Hauptabteilungen gegliedert.

1. untersucht Fundamentales = Grundlegendes,
2. die vielen Details = Gesondertes = Einzelheiten und sie Zusammenfassendes,
3. fügt das mittels 1. und 2. Ermittelte zum universalen Erkenntnisgebäude zusammen.

Mittels Religion und Philosophie wurde vorrangig 1. und 3. betrieben, 2. nur am Rande nebenbei. Mittels neuzeitlicher Wissenschaft, der von bisher Wissenschaft im engeren Sinn, im wesentlichen 2., 1. nur im Rahmen der zu einer Wissenschaft degradierten Philosophie, deren Aufgabe schließlich sogar bis zur Magd = Zuträgerin von 2. weiter degradiert wurde. 3. wurde von neuzeitlicher Wissenschaft fast völlig gemieden und bestenfalls popularisierender Journalisten überlassen.

Die Entwicklung ist derzeit an der Phase angelangt, in der die so disproportionierte Entwicklung auszugleichen ist: alle 3 Hauptabteilungen gleichmäßig ausgewogen betrieben werden.

Lit.: H. Kaegelmann: Die Potenzen von Kultur und Wissenschaft in umfassender systematischer Gliederung. 112 S. Verlag Kritische Wissenschaft.
http://www.interdis-wis.de/fundamental_wiss.htm

Wissenschaftlich unzureichende Beurteilunng

Wissenschaftlich nicht genügend Gebildete neigen dazu, rasch danach zu urteilen, was ihnen so erscheint. Schon der Volksmund weiß, daß Schein oft trügt. Demgemäß ist, um zu einem brauchbaren wissenschaftlichen Urteil zu kommen, nötig, gewissenhaft und umsichtig zu untersuchen, ob der Schein trügt oder nicht, somit was tatsächlich hinter dem Schein steckt. So ist erheblich mehr nötig als rasch und hemdsärmlig, aber unzureichend begründet, Urteile zu bilden. Wenn die Erfordernisse der Urteilsbildung ausreichend berücksichtigt werden, läßt sich aber für vieles bei eindeutig zutreffenden Erkenntnissen, soweit menschenmöglich, was heißt: unter reallogischer Voraussetzung, siehe: Erkenntnismöglichkeit!, ankommen.

In derzeitiger Wissenschaft ist diese naturgegebene Beurteilungsmöglichkeit leider umgekehrt zur Verhaltensweise des wissenschaftlich nicht genügend Gebildeten durch die Forderung nach Beweis noch künstlich katastrophal erschwert, siehe: Wissenschaftsmethodik! Dadurch wird wissenschaftliche Urteilsbildung und Erkenntnisgewinnung teilweise hintertrieben und diese Methode sogar zur Ausschaltung unliebsamer Konkurrenten benutzt. Da Realerkenntnisse nur selten voll beweisbar sind, kann ziemlich jedes realwissenschaftliche Urteil, auch wenn es richtig zutrifft, mit dem Hinweis, daß es nicht bewiesen ist, abgewiesen werden. So werden anerkannte herrschende Irrtümer vielfach konserviert und bessere Erkenntnisse unterdrückt, woraus entsprechende mehr oder weniger große Schäden entstehen.

Lit.: Friedrich Wagner: Die Wissenschaft und die gefährdete Welt. 574 S. C.H. Beck V. Thomas Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher
http://www.interdis-wis.de/wissenschaftl_unzur.htm

Wissenschaft, Gesellschaft ...

und der individuelle Mensch
Für viele Bereiche stehen in gleichartiger Weise ungelöste Probleme an. Viele werden nicht angegangen, unter den Tisch gekehrt und durch zentral manipulierte Meinungen ersetzt. Dies ist ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen, das leider teilweise auch für die Wissenschaft gilt, die doch alles untersuchen und auf Falsifikation = Falschheitserweisung überprüfen sollte. Der individuelle Mensch ist der Leidtragende, da er so in Zwänge gerät, aus denen er sich nicht mehr befreien kann. Hitler brauchte dazu noch ein Gleichschaltungsgesetz. Heutzutage geschieht Gleichschaltung vielfach auf elegante zauberhafte Weise, deren Wirken individuellen Menschen undurchschaubar bleibt, weil es unter Ausschluß der Öffentlichkeit erfolgt, aber bestimmt, was in der Öffentlichkeit geschieht. So entstehen Demokratiedefizite.

Lit.: Kaegelmann: Die nötige Bildung der Politiker. K. Karl Raimund Popper: Logik der Forschung.
http://www.interdis-wis.de/wissensch_gesell.htm

 

Wissenschaft und moralische Verantwortung
(überarbeitete Fassung eines Vortrages vom 3. Mai 2002 bei INTERDIS)
von Dipl.-Ing. Ekkehard Friebe Regierungsdirektor i.R. des Deutschen
Patentamtes"

Das Thema >Wissenschaft und moralische Verantwortung<  bezieht sich auf zwei große Bereiche:

a)  Verantwortung für die realen technischen Auswirkungen von Forschungsergebnissen.
b)  Verantwortung für wissenschaftliche Ergebnisse, die nachweislich fehlerhaft sind. Die Fehler führen nämlich oft zur Irreführung der Öffentlichkeit und zur Verdummung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
In der vorliegenden Untersuchung wird nur zum Bereich b) Stellung genommen. Denn das Problem der heutigen Naturwissenschaften ist nicht, daß die Experten zu wenig wissen, sondern daß sie zu viel wissen, was gar nicht stimmt (vergleiche: NEUNDORF 2002). Statt wissenschaftlicher Tatsachen werden deshalb weltweit Dogmen gelehrt, die zukunftsweisende Forschungen behindern, Dogmen also, die innovationshemmend sind. Hierauf soll im Folgenden näher eingegangen werden....

Sie werden nun einwenden wollen, daß dies sicher eine überspitze Formulierung sei, die nur in Ausnahmefällen Geltung haben könne. NEIN! Das Gegenteil ist der Fall: In der Lehrbuch-Physik kommt dieses Prinzip nur in Ausnahmefällen NICHT zur Anwendung!
Nachweislich sind folgende physikalische Theorien in sich widersprüchlich und daher nahezu wertlos ...[[stark gekürzte Fassung]
]:  

Gravitation in neuer Sicht
Autor:    Ekkehard Friebe

...a) Das 1. Axiom NEWTONs
Die Theoretische Physik rechnet so, als ob das 1. Axiom von Isaac NEWTON ( - Jeder Körper beharrt in seinem Zustande der Ruhe oder der gleichförmigen geradlinigen Bewegung, wenn er nicht durch einwirkende Kräfte gezwungen wird, seinen Zustand zu ändern - ) ein allgemeingültiges Naturgesetz sei, obwohl ein Axiom lediglich eine Festsetzung darstellt. Die mathematische Ableitung zum sogenannten NEWTON-schen Gravitationsgesetz geht von diesem Axiom aus und kommt zu der irrtümlichen Behauptung von gravitiven Anziehungskräften (Fernwirkung) zwischen den Himmelskörpern. Hierin hat die weltweite Krise der Theoretischen Physik ihren eigentlichen Ursprung...

Der CARNOTsche Wirkungsgrad
- Ein folgenschwerer Irrtum -
Ekkehard FRIEBE, München (Überarbeitete Fassung)

... A. Zusammenfassung
Der CARNOTsche Kreisprozeß beschreibt einen geschlossenen thermodynamischen Kreisprozeß, der durch zwei Isothermen und zwei Adiabaten (Isentropen) begrenzt ist. Bei der Ableitung des Wirkungsgrades hierzu wurde jedoch die stets vorhandene Umgebungs-Temperatur irrtümlich übersehen. Die Umgebung wirkt als SEHR GROSSER thermischer Speicher, der als Temperatur-Bezugs-Niveau die Grenze zwischen positiven und negativen Temperatur-Differenzen und Energieflüssen darstellt. Die Richtigstellung des Irrtums führt - nicht nur beim CARNOTschen Prozeß - zu wesentlich höheren Wirkungsgraden gegenüber Lehrbuch-Aussagen, und zwar vor allem bei niedrigen Temperaturen. Der mehr als 130 Jahre alte Irrtum bildet die Grundlage des sog. >Zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik< und ist als wissenschaftliches Dogma für die derzeitige >Klima-Katastrophe< mitverantwortlich.....  

Die Vektorprodukte der MAXWELL’schen Elektrodynamik
Ekkehard Friebe (Deutsches Patentamt, München)

...a) Zusammenfassung
Die MAXWELL’sche Elektrodynamik wird in der Regel in Form von Differentialgleichungen geschrieben. Diese haben ihren Ursprung in Vektorprodukten, aus denen durch Differentiation (Rotor-Operation) die homogenen Gleichungen der MAXWELL’schen Elektrodynamik ohne zusätzliche Annahmen direkt ableitbar sind. Das Vektorprodukt ist aus der klassischen Mechanik bekannt und dient dort vor allem zur Beschreibung des Drehmomentes, das sich aus dem Kraft-Vektor und dem Kraftarm-Vektor ableitet. Aus Dimensionsgründen gilt aber die Bedingung, daß der dem Vektorprodukt zugeordnete Vektor nicht mit einem normalen Vektor vektoriell addiert, subtrahiert oder multipliziert werden darf. Bei der MAXWELL’schen Elektrodynamik wird gegen diese Bedingung verstoßen. Daraus ergeben sich Fehlaussagen, die für die Probleme der speziellen Relativitätstheorie mit verantwortlich sind. Vor allem läßt sich aus der MAXWELL’schen Elektrodynamik eine Aussage über die Lichtgeschwindigkeit (angebliche absolute Konstanz) nicht ableiten....  

Irrtümer in der Elektronentheorie?
Ekkehard FRIEBE, München

...Die Deutung einer >Geschwindigkeitsabhängigkeit der Masse< ist offensichtlich falsch und wohl der kostspieligste Irrtum, der je in der Physikgeschichte gemacht wurde (vgl. FRIEBE 1983).
Durch die Vernachlässigung des >Eigenfeldes< der einen beteiligten Ladung wird also der eingangs aufgestellte Grundgedanke verletzt, demgemäß nur eine Art von Elementar-Ladungen eingeführt werden sollte. Dennoch weist kein Lehrbuch auf die Unterscheidung von aktiver und passiver Ladung hin, denn es gibt im Rahmen der Elektronentheorie nur ein einziges Formelsymbol für das Elektron. Auch findet man nirgends eine Aussage, auf welche Art von Ladung sich die angeblichen experimentellen Bestätigungen zur realen Existenz des Elektrons beziehen...  

V. Relativitätstheorie
FRIEBE, E. (1992): >Das Dogma der Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit<, DPG-Didaktik-Tagungsband 1992, S. 552 - 555. Hrsg.: Deutsche Physikalische Gesellschaft
Das Dogma der Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit
Ekkehard FRIEBE (Deutsches Patentamt, München)

Aufgrund des von EINSTEIN angegebenen relativistischen Additionstheorems der Geschwindigkeiten, das auf dem >Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit< beruht, gilt die Lichtgeschwindigkeit allgemein als eine unüberschreitbare GRENZGESCHWINDIGKEIT. Deshalb wird in fast allen Lehrbüchern behauptet, es wären noch niemals Überlichtgeschwindigkeiten gemessen worden. Diese Aussage beruht auf einer Vielzahl von Irrtümern. Eine detaillierte Analyse hierzu enthält das Buch:
KANTOR, W. (1976): "Relativistic Propagation of Light",
Coronado Press, Lawrence, Kansas....
Siehe auch: http://ourworld.compuserve.com/homepages/Ekkehard_Friebe/anmerkgn.htm

VII. Quantentheorie
FRIEBE, E. (1984): "Gibt es einen experimentellen Beweis für die Max Planck zugeschriebene Formel E  =  h · ny ?", DPG-Didaktik-Tagungsband 1984, S. 548 - 553. Hrsg.: Prof. Dr. Wilfried Kuhn, Gießen
Gibt es einen experimentellen Beweis für die MAX PLANCK zugeschriebene Formel E = h · ny ?
Ekkehard FRIEBE (Deutsches Patentamt, München)

...Die Untersuchungen von LENARD (1902), soweit sie der Lichtquantenhypothese zugrunde liegen, besagen weder etwas über die Geschwindigkeit oder kinetische Energie der >Elektrizitäts-Quanten< noch etwas über die Energie oder Energie pro Zeiteinheit der eingestrahlten >Licht-Quanten<, sondern lediglich etwas über die frequenzproportionalen >Leerlaufspannungen" des photoelektrischen Effektes. Der Übergang auf die Energie von >Licht-Quanten< ist rein hypothetischer Natur und steht mit den Meßergebnissen in keinem funktionellen Zusammenhang. Auch spätere, sogenannte "experimentelle Bestätigungen" (vgl. insb . MILLIKAN 1916) beziehen sich ausschließlich auf die vorgenannten >Leerlaufspannungen..<.
Da theoretische Formulierungen von Erscheinungen der realen Natur - wegen der unübersehbaren Vielfalt tatsächlich möglicher Einflußgrößen - lediglich IDEALISIERUNGEN sein können, stellen die zur Naturbeschreibung verwendeten mathematischen Formeln stets NÄHERUNGEN dar. Eine experimentelle Überprüfung kann daher nur feststellen, in welchem ANWENDUNGSBEREICH eine solche Formel eine vorgegebene GENAUIGKEITSFORDERUNG erfüllt.
Deshalb ist es auch vollkommener Unsinn, nach einer WELTFORMEL zu suchen. Eine solche Suche wird besonders in populärwissenschaftlichen Büchern immer wieder mit unhaltbaren Argumenten diskutiert. Vor allem ist es fast immer unzulässig, zwei oder mehr Näherungsformeln der genannten Art in ein übergeordnetes theoretisches Konzept einzubeziehen. Denn in aller Regel gehen die verwendeten Näherungsformeln von unterschiedlichen, nicht miteinander verträglichen Prämissen aus....

Hier können wir nun auf eine sehr wichtige Rede von Sir Karl R. POPPER hinweisen, die am 28. Juli 1982 im Zweiten Österreichischen Fernsehen (ORF 2) ausgestrahlt wurde. In dieser Rede heißt es u. a. (auszugsweises Zitat nach einem Tonband-Mitschnitt):
>Der alte Imperativ für den Intellektuellen ist: Sei eine Autorität. Wisse alles in Deinem Gebiet. Wenn Du einmal als Autorität anerkannt bist, dann wird Deine Autorität auch von Deinen Kollegen beschützt werden und Du mußt natürlich Deinerseits die Autorität Deiner Kollegen beschützen. Ich brauche kaum zu betonen, daß diese alte, PROFESSIONELLE ETHIK immer schon intellektuell unredlich war. Sie führt zum Vertuschen der Fehler um der Autorität willen.
Auch in den am besten bewährten unter unseren Theorien können Fehler verborgen sein. Und es ist die spezifische Aufgabe des Wissenschaftlers, nach solchen Fehlern zu suchen. Die Feststellung, daß eine gut bewährte Theorie oder ein viel verwendetes praktisches Verfahren fehlerhaft ist, kann eine wichtige Entdeckung sein.
Wir müssen deshalb unsere Einstellung zu unseren Fehlern ändern. Es ist hier, wo unsere praktische ETHISCHE REFORM beginnen muß....<

ANMERKUNG: Professor Roman Ulrich SEXL (Institut für Theoretische Physik der Universität Wien), der schon 1986 im Alter von 46 Jahren starb, ist Inhaber des POHL-Preises für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Didaktik und des physikalischen Unterrichts. Dieser Preis wird von der "Deutschen Physikalischen Gesellschaft" verliehen. Prof. SEXL hat seit 1979 eine Buchreihe: "Facetten der Physik" mit bis jetzt 26 Bänden herausgebracht. Diese Reihe ist nach seinem Tode, vermutlich von seiner Frau Dr. Hannelore SEXL, fortgeführt worden. Es handelt sich hierbei um Literatur aus dem englisch-sprachigen Raum, die Herr Professor Roman SEXL ins Deutsche hat übertragen lassen.
Von Professor SEXL stammt auch der bemerkenswerte Satz (Zitat aus WEBER / MENDOZA, 1. Auflg., Seite 146):
>Mathematikunterricht ist der systematische Mißbrauch einer eigens dazu erfundenen Formelsprache.<

...Viele Menschen glauben, der Begriff MAFIA sei gleichbedeutend mit VERBRECHERBANDE. Man denkt dabei meistens an die Mafia in Süditalien oder in den USA. Neuere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß dieser Begriff viel weiter reicht. Es wird beispielsweise auf HESS (1986/1988) hingewiesen. Dort heißt es im Vorwort (Zitat von Seite VI):
>Im allgemeinen wird mafia unter kriminologischem Aspekt gesehen: als die Form organisierten Verbrechens par excellence. Eine solche Sichtweise ist sicherlich auch nicht falsch, aber doch unvollständig. Denn mafia ist zugleich ein politisches Phänomen, und zwar als eine Form illegalen außerökonomischen Zwanges zur Verteidigung privilegierter Positionen. Wo bestimmte Teile der herrschenden Klasse ihre Interessen nur unvollständig mit Hilfe des staatlichen Apparates durchsetzen können, weil entweder dieser Apparat zu schwach ist, beispielsweise eine ferne Zentrale periphere Gebiete mit ihrer Kontrolle nicht ganz durchdringt, oder weil dieser Apparat in seiner dahingehenden Effizienz durch rechtsstaatliche Regeln eingeschränkt bzw. von anderen Klassen oder anderen Teilen der herrschenden Klasse mitbestimmt ist, da werden zur Verteidigung privilegierter Positionen immer wieder auch illegale Mittel angewandt.< (Ende des Zitats)
JEDE gesellschaftliche Organisation kann also in Sachzwängen so verfangen sein, daß KEINER der einbezogenen Personen frei handeln kann. Im Fall der Krise der Naturwissenschaften ergibt sich, daß z. B. ein anerkannter Wissenschaftler der Physik nicht mitteilen KANN, daß er bestimmte >wissenschaftliche< Aussagen für falsch hält: Er muß höllische ANGST haben, daß ein Sturm der Entrüstung der - Lehrbücher schreibenden - Kollegen und der Geldgeber für Hochenergie-Anlagen in Europa und Übersee losbricht. Schlimmer noch: Er muß FÜRCHTEN, daß ein totaler Zusammenbruch des weltweiten Wissenschaftsbetriebes die Folge wäre. Denn es könnte sich ein Lawinen-Effekt herausbilden, da alle Teilgebiete der Physik >logisch< mit den grundlegenden Fehlern verknüpft sind. Die Fachwelt zieht es daher vor, einen derart mutigen und aufrichtigen Wissenschaftler NICHT ERNST zu nehmen oder VÖLLIG zu IGNORIEREN. Dieses ist vollkommen unabhängig von seinem Status in der Wissenschafts-Hierarchie. Der vernünftige und in soweit auch verantwortungsbewußte Wissenschaftler wird es daher vorziehen, den status quo zu verteidigen. Er befindet sich in einer ausweglosen, in einer PATT-Situation, da JEDE seiner Entscheidungen verheerende gesellschaftspolitische Folgen haben kann. Deshalb sind in diesem Bereich auch Unwahrheiten und "Mogeleien" strafrechtlich nicht angreifbar (Paragraph 306 BGB).

Besonders prägnant wird der Begriff WISSENSCHAFTSMAFIA in einem Zeitschriften-Leitartikel mit der Überschrift: "Die Wissenschaftsmafia" umrissen (EHLERS 1988). Dort heißt es (Zitat):
>Das wissenschaftliche Weltbild - zerlegt in atomisierte Spezialgebiete - ist fest zementiert. In jedem dieser Spezialgebiete gibt es einen oder mehrere Päpste. Sie sind allesamt unfehlbar. Sie haben einen Beraterstab um sich - Gutachter genannt -, die sind allesamt absolute Spezialisten. Dieser Beraterstab entspricht etwa der Funktion der Glaubens-Kongregation der römischen Kirche. Ihr Wort ist Dogma. Wer von der reinen Lehre abweicht, muß entweder widerrufen oder schweigen.
Ich schätze die Wissenschafts-Päpste in Deutschland auf etwa 200 in allen Disziplinen. Unter Ihnen spielt sich alles ab. Sie arbeiten eng mit der Industrie zusammen, die wiederum ihr krebsartiges Wachstum jenen Wissenschafts-Päpsten und Spezialisten-Kongregationen verdankt.
Sie beherrschen die Universitäten. Sie wachen darüber, daß nur ihr wissenschaftliches Weltbild gelehrt wird. (>Ich bin der Herr, Dein Wissenschaftler, Du sollst nicht haben andere Wissenschaftler neben mir.<)

Sie beherrschen aber auch die Politiker. Denn sie sind auch dort gutachterlich tätig. Sie bestimmen unter anderem, wohin die Forschungsgelder fließen, vor allem wohin nicht. Natürlich fließen die Forschungsgelder in die Industrie, die wiederum von jenen Wissenschaftlern beraten werden. (Professor Überla vom BGA war wohl das bisher krasseste Beispiel.)

Sie beherrschen aber auch die Juristen. Denn auch dort sind sie mit ihrem materialistischen Weltbild gutachterlich tätig....< [Ende des Zitats]
Vor allem wird auch verwiesen auf die Arbeiten: DMM 14 - "Wir müssen jetzt Umdenken lernen und dürfen nicht auf den jüngsten Tag warten" (DMM = DABEI-Mitglieder-Manuskripte, siehe am Schluß dieser Arbeit), DMM 79 - "Was kann der Mensch zum Schutz der durch ihn gestörten Erdatmosphäre beitragen?", DMM 80 - >Perpetuum Mobile und Klima-Katastrophe<, FRIEBE, E. (1990): "Das Energie-Erhaltungs-Prinzip - Ursache zahlreicher Mißverständnisse", FRIEBE, E. (1991): >Der CARNOTsche Wirkungsgrad - Ein folgenschwerer Irrtum<.
Ferner soll auf die bereits genannte Buchreihe: "Facetten der Physik", hrsg. von SEXL, R. U., Verlag Friedr. Vieweg, Wiesbaden, besonders aufmerksam gemacht werden. Schließlich sind die Zeitschriften: "Praxis der Naturwissenschaften - Physik (PdN-Ph)", Aulis Verlag Deubner & Co KG, Köln, und "raum & zeit", Ehlers Verlag GmbH, 8029 Sauerlach, als richtungsweisend für eine ganz neue Wissenschafts-Auffassung hervorzuheben.
Ich gebrauche anstelle des Ausdrucks Mafia gewöhnlich den der Clique; und ich bekam über mein Berufsleben hinweg bis heute das Cliquenwesen nur zu hautnah zu spüren: eben weil ich es immer hilflos bekämpft habe. (Eng damit verbunden ist das heute als Mobbing geächtete Ausschlußverfahren unter Verächtlichmachung bis hin zur tödlichen Kränkung. Auch dagegen gründete man wieder Ausschüsse und Gremien; weiter durfte bisher nicht gedacht werden.) Besonders über das Musikleben steht die Bezeichnung Clique für persönlichen Zusammenhalt und ist emotional positiv besetzt (siehe Internet). Mittels biotelen Gutachtenverfahrens soll aber dieser persönliche Zusammenhalt  deshalb (auf)gelöst werden, weil die Clique zur  Bevorzugung von Gruppeninteressen zu Lasten anderer neigt und weil in ihr die unvermeidbare Tendenz schlummert zur Mafia auszuarten, sobald der Machtfaktor unkontrollierbar wird.  Aber auch außerhalb des biotelen Gutachtenverfahrens ist von Seiten einer rechtsstaatlich organisierten Gesellschaft Wachsamkeit geboten.
http://ourworld.compuserve.com/homepages/Ekkehard_Friebe/homepage.htm

 

Stiftung Vereinigende Wissenschaften e. V. - eine Initiative zur Einheit von Natur- und Geisteswissenschaften

Hintergrund

Sowohl die Geisteswissenschaften als auch die aus ihnen hervorgegangenen Naturwissenschaften entstammen beide ein und demselben ureigenen, zutiefst menschlichen Anspruch, die Welt deuten und erklären zu können. Aber zwischen beiden Zugangsweisen hat sich indes eine scheinbar unüberbrückbare Kluft aufgetan, die den Blick für notwendige und wesentliche Einsichten in größere Zusammenhänge verstellt.

Die mit der Aufklärung historisch gewordene Trennung der Natur- von den Geisteswissenschaften führte einerseits in den einzelnen Disziplinen der Naturwissenschaften zu bahnbrechenden Erkenntnissen. Andererseits jedoch haben die Naturwissenschaften nicht zugleich auch die Orientierung gebende Verbindlichkeit der Geisteswissenschaften übernommen und so den Menschen mehr und mehr seiner ethischen Dimension beraubt. 

Die immer weiter getriebene Trennung von Geist und Materie verlangt im wissenschaftlichen Diskurs nach einem übergreifenden Ansatz, welcher die Sinnfrage wieder zuläßt und neu in den Mittelpunkt aller Lebensbezüge stellt. Es ist an der Zeit, zu einer Ethik zu finden, welche die gemeinsamen Wurzeln aller Sichtweisen offenlegt, definiert und in ein einheitliches Weltbild einbettet.

Ziel

... Die "Stiftung Vereinigende Wissenschaften e.V." soll die Idee einer Vereinigung von Natur- und Geisteswissenschaften, von Glauben und Wissen fördern und zu einer neuen konstruktiven Verhältnisbestimmung in der Gesellschaft beitragen. Sie soll dem in Wissenschaft und Forschung Tätigen helfen, über den eigenen Kompetenzbereich hinaus zu einer Bewußtwerdung einer beide Seiten verbindenden Geisteshaltung zu gelangen. 

Es soll das Experiment gewagt werden, die Merkmale und Elemente einer zukünftigen General- und Leitwissenschaft zu erarbeiten. Sie soll einen gemeinsamen Bezugsrahmen für alle Teilwissenschaften schaffen. Insbesondere soll sie eine Struktur und Sprache zur Verfügung stellen, die es ermöglicht, zu einem gemeinsamen verbindlichen Wertesystem zu gelangen. 
Diese Struktur und Sprache soll vor allem auch die überlieferten religiösen Formen besser verständlich machen, indem das in ihnen enthaltene Symbolische und Archetypische aufgedeckt wird. Durch sie soll über einen Minimalkonsens hinaus zwischen den alten Weisheitslehren und den modernen  Naturwissenschaften eine neue und notwendige interdisziplinäre Offenheit geschaffen werden. Forschung und Wissenschaft sollen sich nicht allein an technischem Fortschritt und wirtschaftlichem Erfolg orientieren, sondern der Sinnfindung und einem tieferen Verständnis aller Lebenszusammenhänge und deren Traditionen dienen....

Die Mitarbeit

...Dabei sind neben den notwendigen Hochschullehrern oder Akademikern auch Autodidakten angesprochen, deren Denkansätze jenseits des herkömmlichen Wissenschaftsparadigmas angesiedelt sind. Solche Denker sollten sich durch den Ruf von Erwin Schrödinger (Physiker und Nobelpreisträger) ermutigt fühlen: >Ich sehe keinen einzigen Ausweg aus dem Dilemma - wenn wir unser wahres Ziel nicht für immer verlieren wollen -, als daß sich einige von uns an die Synthese von Fakten und Theorien heranwagen, wenn auch mit übernommenem und unvollkommenem Wissen - und mit dem Risiko, sich lächerlich zu machen.< ....

http://www.science-foundation.de/d1.htm

Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen
Bad Neuenahr- Ahrweiler GmbH Direktor: Professor Dr. Carl Friedrich Gethmann

Die Europäische Akademie widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung und Beurteilung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen für das individuelle und soziale Leben des Menschen und seine natürliche Umwelt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung absehbarer mittel- und langfristiger Prozesse, die insbesondere durch Natur- und Ingenieurwissenschaften und die medizinischen Disziplinen geprägt sind. Die Europäische Akademie führt in wissenschaftlicher Unabhängigkeit einen Dialog mit Wirtschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft.

Die Europäische Akademie hat die Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gesellschafter sind das Land Rheinland-Pfalz und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR).
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligt sich an der Finanzierung im Rahmen seiner Projektförderung. Geschäftsführer und Direktor der Gesellschaft ist Professor Dr. phil. Carl Friedrich Gethmann, der das Fach Philosophie mit dem Schwerpunkt Angewandte Philosophie an der Universität Essen vertritt.

Ziele

Die Europäische Akademie will zu einem rationalen Umgang der Gesellschaft mit Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen beitragen. Diese Zielsetzung realisiert sich vor allem in der Entwicklung von Empfehlungen für Handlungsoptionen unter dem Gesichtspunkt langfristiger gesellschaftlicher Akzeptabilität. Rationale Bewältigung von Konflikten um Wissenschaft und Technik ist eine wesentliche Voraussetzung für langfristig verläßliche Wissenschafts- und Technikpolitik. In der wissenschaftlichen Arbeit der Europäischen Akademie realisiert sich die Verantwortung des Wissenschaftssystems gegenüber der Gesellschaft.

Die Repräsentative Parlamentarische Demokratie baut auf Persönlichkeitsautorität in schwankender Pluralität und ist deshalb und wegen der kurzen Wahlperioden stark publizitäts- und damit mediengebunden. Es hat sich bereits spätestens im 19.. Jahrhundert (vgl. John Stuart Mill) ein Parteiendualismus zwischen Wirtschafts- und Volkspartei eingefahren, wobei Aktivitäten der letzteren — auch wenn beide Lager sich als demokratische Mitte oder Volksparteien ausgeben — sich wieder in außerparlamentarische Kanäle (z. B. Attac) zu verschieben drohen. Es wird von beiden Fronten an Emotionen und eng zeitgebundene Eigeninteressen appelliert. Der Wissenschaft fällt dabei immer mehr eine Legitimierungsfunktion zu, und sie soll dabei auch ein Bestreben nach Nachhaltigkeit stützen.

Um einem solchen gerecht zu werden, müßte die Wissenschaft zunächst einmal sich selbst auf ein ethisches Fundament einigen, welches den wichtigsten Gemeinwohlfunktionen Rechnung trägt; die gesellschaftliche Akzeptanz von auf solcher Grundlage wissenschaftlich erarbeiteten langfristigen Problemlösungen ist ein wichtiges, aber der Rangfolge nach sekundäres Problem. Dabei scheint unter biotelen Gesichtspunkten nicht so sehr die Langfristigkeit der öffentlichen Akzeptanz vordergründig problematisch zu sein, sondern die augenblickliche, welche doch auch Verzicht auf momentanen Lebensgenuß und Willkürfreiheit der Gruppen wie der Einzelnen einfordern muß. Eine biotel-ethisch fundierte Politik und Technikanwendung würde durch seine langfristig heilsamen Ergebnisse überzeugen, wenn man sie erst einmal zur Anwendung brächte!

Adressaten

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit der Europäischen Akademie richten sich zunächst an die einschlägigen wissenschaftlichen Disziplinen, ferner an wissenschaftspolitisch entscheidende Institutionen der Exekutive und Legislative in Europa. Schließlich wendet sie sich mit ihrer Arbeit an die von den Wissenschafts- und Technikfolgen potentiell betroffene Öffentlichkeit.
Die Europäische Akademie erwartet, daß ihre wissenschaftliche Arbeit Rückwirkungen auf das Selbstverständnis der Wissenschaften hat. Durch rationale Reflexion über Folgen von Wissenschaft und Technik soll die Verantwortung des Wissenschaftlers als ein wichtiger Faktor in der Selbststeuerung des Wissenschaftssystems gestärkt werden....

http://www.europaeische-akademie-aw.de/

Europäische Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz
in Berlin eröffnet 

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Dr. Joachim Jacob, und der Konzerndatenschutzbeauftragte der DaimlerChrysler AG, Prof. Dr. Alfred Büllesbach, vertraten die öffentlichen sowie die betrieblichen Datenschutzbeauftragten.

Prof. Dr. Michael Klöpfer von der Humboldt-Universität zu Berlin hielt den Festvortrag zum Verhältnis zwischen Informationsfreiheit und Datenschutz als den Säulen der Informationsgesellschaft.

Der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Dr. Hansjürgen Garstka, auf dessen Initiative die Akademie gegründet wurde: >Die Akademie wird an der Schnittstelle zwischen West-, Mittel- und Osteuropa ein Forum sein, das die Idee der Informationsfreiheit und des Datenschutzes so fördern wird, wie es deren Bedeutung in der Informationsgesellschaft entspricht.<...
http://www.datenschutz-berlin.de/aktuelle/presse02/presse07.htm

Kommunikationsmanagement in der Biologischen Sicherheitsforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

K. Sinemus, K. Platzer Darmstadt: Vom wertfreien Raum zur verantworteten Wissenschaft - Teil 3: Eine ethische Theorie sittlicher Urteilsfindung nach Heinz Eduard Tödt
>Modernes Denken und Handeln scheute keine Anstrengung, Probleme zu neutralisieren, sie 'wertfrei' und damit leichter handhabbar erscheinen zu lassen... Die Stilisierung zur Wertfreiheit hin kann und darf ... nur eine Teilbewegung sein...< ( H. E. Tödt: Perspektiven theologischer Ethik, 1988, München, S.82 )
Einleitung: Das moderne sittliche Bewußtsein wird von der Überzeugung geleitet, dass man mit der einfachen Deduktion aus festgelegten moralischen Einstellungen nicht der Tragweite und Neuartigkeit der in der modernen Welt auftretenden Problemzusammenhänge gerecht wird. Man muß vielmehr in einem aushandelnden Verfahren den Weg vom Ethos hin zur Urteilsbildung und Handlungsentscheidung beschreiten — oder, herausgefordert durch den Druck konkreter Probleme, in einer gegensätzlichen Bewegung die Geltung spezifischer Verhaltensnormen angesichts des zu beurteilenden Problems prüfen.
Es macht sich auch hier der Zeittrend zu dialektischem Verhandeln bemerkbar, dem sich gänzlich zu unterwerfen sicherlich einen Rückschritt bedeuten würde: und sei es durch die Handlungsverzögerung, die sich aus derartigen Diskursen ergibt. Es gibt sicherlich auch Problemlösungen, die sofort getroffen werden müssen und deren Sofortlösung t aus den überkommen Regeln heraus auch verantwortet werden kann. Unter biotelen Gesichtspunkten betrachtet, wird hier zur längst fälligen Entscheidung aufgerufen, alle biotelen Aspekte zugleich zu berücksichtigen und sich nicht etwa allein — dem Aspekt der AKTIVITÄT dem Zeitgeist entsprechend folgend — von einer "Ethik des Erfolgs" leiten zu lassen.

Eine ethische Theorie sittlicher Urteilsfindung von Heinz Eduard Tödt
Problemorientierte Auseinandersetzungen, die sich auf der Vollzugsebene abspielen, führen zu sittlichen Urteilen. Die Reflexion über sittliche Fragestellungen auf eine wissenschaftlichen Ebene (Theorieebene) wird hingegen 'ethisch' genannt... Tödt wählt den die beiden Aspekte Handeln und Erleiden umfassenden Begriff des 'Sich-verhaltens', der auf ein relationales Geschehen 'Verhalten-zu' hinweist, das als ein 'Sich-verhalten-zu' immer auch ein selbstbezügliches ist. Der sittlich Urteilende setzt seine Identität und Integrität in der Entscheidung aufs Spiel. Er geht ein Wagnis ein, denn er kann sich selbst verfehlen und so gegenüber sich selbst schuldig werden. Das Gewissen ist Indikator für das Gelingen und Misslingen in dieser Hinsicht...
Es wird dann die "Sach- und Verlaufstruktur sittlichen Handelns" in einem "operationalen Schema" aufgestellt. Ich ergänze hier, daß der nichtwissenschaftlich bearbeitete Verhaltenskodex einer Gesellschaft in passender Weise von Ethik als Moral (mos, mórês = Sitten, Gebräuche ) unterschieden wird.

1. ...Sektorale Probleme können mit spezifischen Sachkompetenzen (technisch, ökonomisch. politisch, medizinisch, juristisch usw.) gelöst werden. Die sitlliche Wahrnehmung des Problems bemüht sich um eine ganzheitliche Wahrnehmung. Das Problem wird von seiner Sektorialität entgrenzt und in den Gesamtzusammenhang des Lebens eingeordnet...
Hier wird das Gewissen (oder der kategorische Imperativ) infolge Komplexität der Sachverhalte überfordert und muß die biotele Gutachteneinrichtung (nach Immanuel Kant: die Urteilskraft) in Aktion treten, was schon die Forderung des folgenden Satzes umfaßt:

2. .. Die Situationsanalyse muss mit Blick auf mögliche Folge- oder Nebenwirkungen durchgeführt werden. Die Grenzen der Vorhersehbarkeit machen oftmals ein Abwägen notwendig, welche Entscheidung den sittlichen Vorzug verdient, also am ehesten zu verantworten ist...
Auch die Risikoabschätzung (Vorsorge) fällt, soweit sie unter sachlichen Gesichtspunkten getroffen werden kann, noch in das Aufgabengebiete der biotelen Begutachtung.

3. ... Das dritte Sachmoment >besteht im Erwägen von Verhaltensoptionen, die als Antwort auf ein Problem geeignet und sittlich geboten erscheinen.<
Verhaltensoptionen sind Vorstellungen oder Entwürfe in die Zukunft hinein auf das, was möglich erscheint...
Hier betreten wir bereits einen Bereich, der sich an der Grenze vom "Sachmoment" zur Subjektzone (Bewußtseinssphäre) befindet und in letztere übergeht. Die biotele Gutachteninstanz trägt dem Rechnung, indem sie über Selbstbefragung der Gutachter oder — in besonders bedeutsamen Angelegenheiten — Stichprobenumfragen unter den Betroffenen bzw. in der Gesamtbevölkerung durchführt und versucht, den Ergebnissen durch Anpassung ihres jeweiligen Gesetzentwurfes oder durch Aufschiebung oder Aufgabe (Annullierung) desselben Rechnung zu tragen. "Bedeutsam" ist hier in seiner subjektiven Wertung zu verstehen, also im Ausmaß der erweckten Emotionen unter von biotelen Gesetzen Betroffenen und der Gesamtbevölkerung (national und global gesehen). Auch hier wiederum wird dem vierten und vor allem dem fünften und auch sechsten "Sachmoment" vorgegriffen. Dies ergibt sich aus der Zweiteilung des biotelen Gesetzgebungsverfahrens in Begutachtung als "objektiver" Teil und Abstimmung durch die Betroffenen als "subjektiver" Teil. Die Anführungszeichen setzte ich, weil subjektive Momente (wie Gefühle) auch bei den Gutachtern eine Rolle spielen und weil die abstimmenden "Laien" ja auch von ihrem Verstand Gebrauch machen.

4.. Das vierte Sachmoment im Prozess sittlicher Urteilsfindung umfaßt die >Auswahl und Prüfung von Normen, Gütern und Perspektiven, die für die Wahl unter möglichen Verhaltensoptionen angesichts eines Problems relevant sind.<

5. Das fünfte Sachmoment zielt auf >die Prüfung der sittlich-kommunikativen Verbindlichkeit wählbarer Verhaltensoptionen und der sie leitenden Personen, Güter und Perspektiven<.

6... Das sechste Sachmoment ist >der Urteilsentscheid als integraler kognitiver, voluntativer und identitätsrelevanter Akt, der eine in eigenes Verhalten umzusetzende sittlich relevante Antwort auf das Problem< darstellt...
Heinz Eduard Töldt greift bei dem Versuch einer ethischen Theorie sittlicher Urteilsfindung auf Anregungen aus Georg Picht's Zeitphilosophie zurück...
Es soll hier nicht verwischt werden, daß die vom Autor gemeinte sittliche Entscheidungssphäre weit über den biotele Gesetzgebungsbereich und über Gesetzgebung überhaupt hinausreicht und feineren Kriterien unterliegt, die ja auch dem Aufbau des Selbstwertgefühles und — wie benannt — der Identität und Persönlichkeit dienen; und dies wiederum ist keineswegs eine Perspektive außerhalb des "öffentlichen Interesses". .

Denn die Selbstbezogenheit, die der Sittlichkeit eigen ist, wird als GEGENSEITIGKEIT (Reziprozität als Sonderfall der Reflexivität) erst so richtig sozial wirksam, auch wenn sie im Einzelfall nicht einmal unbedingt der Bestätigung durch andere bedarf. Aber Rechtsstaatlichkeit muß in den Gewissen der einzelnen verankert sein, wenn im Überfluß der Dynamik noch Stabilität gerettet werden soll.

http://www.biosicherheit.de/pdf/schule/Modell_Toedt.pdf

Lecture held at the Fachhochschule für Bibliothekswesen in Cologne in 1990

Walther Umstätter, Informationsmanagement und die Schlamperei in der Wissenschaft

In den USA beschäftigte sich 1981 ein Ausschuß mit dem Thema >Betrug in der biomedizinischen Forschung<. Zu dieser Zeit wurden wiederholte Versuche unternommen um Betrügereien aufzudecken und sie wurden mehrfach diskutiert. Fölsing schrieb ein Buch mit dem Thema >Der Mogelfaktor. Wissenschaftler und die Wahrheit< (1984), das man inzwischen nur noch in der Bibliothek bekommt, und damit wurde es entsprechend den Megatrends auch um dieses Thema wieder ruhiger. Viele der bei Fölsing erwähnten Fälle sind bekannt, aber vielen ist sicher auch zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt worden, denn sie sind nicht nur die vielbeschworene Spitze eines Eisbergs, sie sind vielmehr symptomatisch für ein fehlendes Knowledge Management.
In Wirklichkeit ging und geht es gar nicht so sehr um den echten Betrug in der Wissenschaft. Es geht vielmehr um das fehlende Management, und um Schlampereien. Und es geht um eine Problematik, die die Wissenschaft zu ersticken droht, weil sie uns Tag täglich umgibt. Da ist einerseits der permanent wiederholter Unsinn in der Fachliteratur und noch mehr in den Massenmedien. In denen Information, Nachricht, Signal oder Wissen in einen Topf geworfen werden, als ob man noch nie etwas von Informationstheorie gehört hätte, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen....

Wir sehen also, daß die Suche nach Fakten im Chaos der Meinungen, Mißinformationen und Übertreibungen zunehmend zur Suche der Stecknadel im Heuhaufen wird.

Da werden Ergebnisse, die oft schon von der Fragestellung her falsch sind in Zeitschriften publiziert, die nichts anderes sind als das Sprachrohr bestimmter Persönlichkeiten und Gruppen. Und andererseits werden Beiträge abgelehnt, die nobelpreisträchtig sind. Es sei nur an die Entdeckung des Radioimmunoassays erinnert, die zuerst nicht publikationsfähig und später nobelpreisträchtig war. Die Ablehnung erschien später als Faksimile in Science....

Es kann nicht das Ziel der Wissenschaft sein sich von Interessengruppen reglementieren zu lassen oder sich widersprechende Parteien gegenseitig unterdrücken zu lassen. Vielmehr muß Wissenschaft wieder auf ihren Ursprung zurückgeführt werden. Sie muß ohne jeden Vorbehalt um Objektivität kämpfen und sie muß nachprüfbar sein.

Der Humboldt' sche Gedanke einer unabhängigen Wissenschaft war nicht nur im Kommunismus unverstanden, er ist heute durch die finanzielle Abhängigkeit und die sogenannte Evaluierung allgemein und hochgradig gefährdet.

http://www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/infopub/lectures/lectl.html

"Evaluierung" bezieht sich heute, in einer Finanznotlage der Bundesrepublik, nahezu ausschließlich auf die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit und konzentriert sich derzeit insbesondere auf eine Mehrzahl von Instituten, die sich ihrerseits der Aufgabe einer Art Evaluierung der Wirtschaft bis zur Wirtschaftsprognose hin verschrieben haben.

Ärztezeitung Nr.111, 30. JUni 2003: Wirtschaftsforscher müssen sich prüfen lassen
Hamburg (dpa) ... im Frühjahr und im Herbst überreichen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihr Konjunkturgutachten an die Bundesregierung... >Wozu braucht Deutschland sechs Wirtschaftsforschungsinstitute?>, fragt das Hamburger Nachrichtenmagazin >Spiegel<. Der Einfluß der Forscher sei gering, die Gutachten eigentlich überflüssig... [Kurze Charakterisierung der sieben Einzelinstitute im Überblick ebenda] (a. a. O. S.19)

Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz

In seiner Stellungnahme zur Systemevaluation der Blauen Liste vom November 2000 hat der Wissenschaftsrat empfohlen, die regelmäßige Begutachtung der Einrichtungen der Blauen Liste in die Verantwortung der Leibniz-Gemeinschaft zu übergeben. Mit seiner Erklärung >Sicherung der Qualität der Forschung< vom Januar 2001 hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft dieser Empfehlung entsprochen und ein externes Evaluationsverfahren eingerichtet. Auf dieser Grundlage hat sich der Ausschuss Forschungs­förderung der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungs­förderung (BLK) dafür ausgesprochen, das Ergebnis dieser Evaluierungen der Überprüfung der Fördervoraussetzungen von Blaue Liste-Einrichtungen zugrunde zu legen.

Zur Vorbereitung seiner Stellungnahmen hat der Senat den Senatsausschuss Evaluierung (SAE) *) eingesetzt, dem Mitglieder des Senats, Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Ländern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angehören, die nicht aus Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft stammen. Die den wissenschaftlichen Stellungnahmen des Senats zugrunde liegenden Bewertungen werden von Bewertungsgruppen durchgeführt, denen neben Mitgliedern des SAE mehrere erfahrene Sachverständige aus dem In- und Ausland angehören (siehe >SAE: Grundsätze zu Aufgaben und Verfahren<).
http://www.wgl.de/relanch/evaluierung/index.html

*) Daß mit dem biotelen Gutachtenverfahren eine wirtschaftlichere und für manche bedeutende Entscheidungsfälle treffsichere Alternative zur Gremienentscheidung angeboten wird, ja wichtige Anregungen von Einzelentdeckern erst der Beurteilung zugeführt werden können, wurde leider bisher nicht erkannt.

Aktuelles aus der Leibniz-Welt der Wissenschaft

.... Manchmal zeigt sich erst nach vielen Jahren, welches Potenzial in einer Entdeckung steckt. Die Geschichte ist voll von solchen Beispielen: Berühmt geworden ist der Ausspruch von IBM-Chef Thomas Watson im Jahr 1943: >Ich glaube, es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht fünf Computern<. Viele Mitarbeiter der Leibniz-Gemeinschaft im Bereich Technologietransfer (und nicht nur dort) arbeiten daran, dass solche Fehleinschätzungen vermieden werden.

Viele drängende Fragen der Moderne können jedoch nicht allein durch die Naturwissenschaften beantwortet werden. Kritiker könnten behaupten, dass sie erst durch die Naturwissenschaften oder deren technische Resultate geschaffen worden sind. Denken wir z. B. an die ethischen Fragestellungen in der Molekularbiologie oder die starke Zunahme von Allergien. Zyniker machen u. a. die Fortschritte in der Medizin und Arzneimittelkunde für die demografische Entwicklung und den Zustand der Sozialversicherungen verantwortlich.

Es sollte hier klargestellt werden, daß die Verantwortlichkeit etwa für die forcierte Industrialisierung im Zuge der Bevölkerungszunahme, die hierzulande durch Einwanderung gefördert wird bei Übernutzung der Natur für den Export bisher gänzlich bei den Politikern liegt und von diesen kaum wahrgenommen wurde oder , wenn man auf das nicht gerade zur Lösung langfristiger Probleme zweckmäßig eingerichtete politische System sieht, kaum wahrgenommen werden konnte. Es ist längst überfällig, daß die Wissenschaft hier politischen Einfluß gewinnt; ich sage die Wissenschaft und meine nicht die Wissenschaftler. Denn da Komplexlösungen gefunden werden müssen, wie sie nur die vereinigte Wissenschaft finden kann, gäben die spezialisierten Einzelwissenschaftler aus ihrer Sonderperspektive heraus oft keine günstige Figur auf dem politischen Parkett ab; sie könnten sogar die Autorität, und damit meine ich das Ansehen, der Wissenschaft als Ganze in der Öffentlichkeit schwächen. Die politische Abstinenz der Wissenschaftler greife ich nur insofern an, als sie sich nicht um das Gemeinwohl, ja nicht einmal mehr um deas Wohl der Gesamtwissenschaft kümmern, soweit nicht etwas für Ihre Sonderdisziplin dabei herausspringt.

Hier zeigt sich die Notwendigkeit eines integrierten Forschungsansatzes, der gesellschaftliche und technische Aspekte einschließt. Jede Wissenschaft für sich allein scheint angesichts der Komplexität drängender Probleme, die mitunter seit Jahren drängen, überfordert. Die Leibniz-Gemeinschaft stellt mit ihrer Vielfalt einen Pool beratenden Sachverstands zur Verfügung.
http://www.wgl.de/relanch/aktuelles/index.html

Hier wird richtigerweise und der demokratischen Doktrin entsprechend die wissenschaftliche Diskurspflege in den Mittelpunkt gestellt. Ich gebe jedoch zu bedenken, daß dabei unter Druck der staatlichen Finanznot und der Präsidentschaft des von mir hochgeschätzten Prof. Hans-Olaf Henkel eine Tendenz zur Überbetonung der "Ethik des Erfolgs" insbesondere im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit unterstellt werden darf. Andere Gesichtpunkt werden zwar als wichtig erkannt oder besser erahnt, die zwölf biotelen Aspekte aber werden im Diskurs nur in zufälliger Streuung von den unterschiedlichen Experten vertreten, und mit hoher Wahrscheinlichkeit der eine oder andere davon, da im Diskurs nicht einzeln bewußt gemacht, vernachlässigt werden. Widerspricht aber ein Problemlösungsansatz auch nur einem der biotelen Aspekte gänzlich, so ist er auf Dauer zum Scheitern verurteilt.

Rheinische Post 27. November 2001, Deutsches Hygienemuseum

Die Stimme der Vernunft
Bürgerkonferenz In Deutschland werden Experten zur Gentechnik befragt, bevor Politiker folgenschwere Entscheidungen treffen. In Dresden durften jetzt Laien mitreden.

Wann dürfen Gentests eingesetzt werden? Das diskutieren Abgeordnete von Bund und Land, Minister und Ministerpräsidenten, Enquetekommissionen, Nationaler Ethikrat, Mediziner, Biologen, Juristen, Kriminologen, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftsorganisationen, . . . - und jetzt redet noch einer mit: das Volk.
19 Menschen aus allen Teilen Deutschlands, der jüngste 17, der älteste 75 Jahre alt - Student, Polizist, Schüler, Krankenschwester, Hausfrau - , trafen sich in Dresden zur "Bürgerkonferenz Gendiagnostik".
Im Gegensatz zu Berufspolitikern haben diese Volksvertreter kein Mandat. Die Organisatoren der Konferenz, das Deutsche Hygiene-Museum Dresden, wählte sie nach dem Zufallsprinzip aus. Einzige Vorgaben: Sie sollten unterschiedliche Generationen und verschiedene Lebensläufe vertreten - und nicht mehr vom Thema verstehen, als vom Mitglied einer landestypischen Stammtischrunde zu erwarten ist. Eigene berufliche Interessen an der Gendiagnostik galten als Ausschlusskriterium. Drei Wochenenden machten sich die Unkundigen dann kundig; sie lasen sich ein, befragten Experten zu Erbgutanalysen, Pränataldiagnostik und Gentests an Retortenbabys und mühten sich schließlich nach Art der Geschworenengerichte, zu einem Votum zu kommen. Das übergaben sie gestern an den parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium, Wolf-Michael Catenhusen, und Ekkehard Winter vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.

Erbgut-Check von Erwachsenen
Sachkundig und durchdacht lesen sich die zum Teil sehr konkreten Empfehlungen, die die Laien zum Einsatz von Gentests formuliert haben. Beispiel Erbgut-Check von Erwachsenen: Derartige Vorsorgeuntersuchungen dürfen nach Meinung der Bürgerrunde nur von entsprechend ausgebildeten Ärzten >bei vorliegender Indikation und vorausgegangener umfangreicher Beratung< angewendet werden. Eine übergeordnete Instanz müsse die Qualität der Tests sicherstellen. Und Versicherungen dürfen >keinen Zugriff auf genetische Daten erhalten.<
Nur noch eine Stimme im Konzert? Nein, meint etwa Karin Rießelmann (57), selbst Mitglied der Laien-Runde. >Uns treibt nicht die Neugier der Forscher; wir haben weder wirtschaftliche noch politische Interessen. Es sind allein unsere Wertvorstellungen, die sich in der Stellungnahme widerspiegeln<, erklärt die Hausfrau aus Ratingen. Diese Unabhängigkeit verleihe ihrer Stimme Gewicht. >Wir hoffen jetzt, dass sie auch von den politischen Entscheidern gehört wird.<
Tatsächlich ist das Dresdner Experiment nicht an den Empfehlungen der Bürger zu messen, sondern daran, ob sie Wissenschaft und Politik ernst nehmen. Denn das hätten sie verdient, meint Jörg Naumann vom Hygiene-Museum. >Erfahrungen unserer Nachbarländer zeigen, dass sich Laien innerhalb kurzer Zeit in schwierige Themen einarbeiten können, die entscheidenden Fragen stellen und pragmatische Lösungen finden.<
In Dänemark etwa ruft die Regierung bereits seit 20 Jahren nach Volkes Stimme, bevor sie weitreichende Gesetzesinitiativen auf den Weg bringt. Laien diskutieren dort in sogenannten Konsensus-Konferenzen, ob im Land genmanipulierte Lebensmittel aufgetischt oder Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Ihre Stellungnahmen dienen dem Parlament als Entscheidungshilfe.
In Deutschland dagegen werden grundlegende (ethische) Fragen an Experten-Runden delegiert; je relevanter das Problem, desto mehr Experten reden mit ...
...Während einer Bürgerkonferenz - das Thema Organtransplantation stand zur Debatte - warb ein Fachmann vor den Laien für die Organspende. Nachdem er viele kluge Argumente vorgetragen hatte, fragte eine Frau, ob er selbst einen Organspenderausweis habe. Der Experte verneinte. So schnell lässt sich Glaubwürdigkeit überprüfen — man muss nur die richtigen Fragen stellen.
Kathrin Lenzer. Die Empfehlungen der Bürgerkonferenz zur Gendiagnostik stehen im Internet unter: www.buergerkonferenz.de

Die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger sind auf Grund der positiven Erfahrungen anderer Bürgerkonferenzen in London, Basel und Kopenhagen nach einem Zufallsverfahren ausgewählt worden. In allen 16 Bundesländern lieferten die Einwohnermeldeämter der Landeshauptstädte und je einer weiteren Gemeinde mit maximal 10.000 Einwohnern jeweils 250 Adressen; hinzu kamen aus den acht bevölkerungsstärksten Bundesländern weitere 250 Adressen einer mittelgroßen Stadt mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern.
Auf dieser Basis konnten in 40 Gemeinden des gesamten Bundesgebietes rund 10.000 Personen angeschrieben werden, von denen sich 255 bis zum 24. Juni 2001 für die Bürgerkonferenz bewarben. Aus den Rückmeldungen wurden von zwei Besuchern des Deutschen Hygiene-Museums die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der "Bürgerkonferenz Streitfall Gendiagnostik" ausgelost.

Die 19köpfige Bürgergruppe setzte sich aus 10 Frauen und 9 Männern aus ganz Deutschland im Alter von 17 bis 75 Jahren zusammen.
http://www.buergerkonferenz.de/pages/start_dhmd2.htm

Begleitende Evaluation der Bürgerkonferenz >Streitfall Gendiagnostik< - Fraunhofer Institut Systemtechnik und Innovationsforschung (Karlsruhe)

Will man unter einem echten Dialog den wechselseitigen Austausch von Wissen, Meinungen und Argumenten versehen, bei dem alle Beteiligten als Partner gleichberechtigt aufeinander zugehen, um den anderen zu versehen, so war die Bürgerkonferenz in diesem Punkt nur bedingt erfolgreich... (a. a. O. S.57)
Bei den vorgeschlagenen Themen handelt es sich durchweg um Themen gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Im Vergleich zu der Vielfalt der vorgeschlagenen Themen sind Vorschläge aus dem Bereich Biomedizin eher randständig... (a. a. O. S.61)
Wissenschaftlich gesehen ergaben sich keine neuen Erkenntnisse zum Diskussionsthema (a. a. O. S.58). Die Kosten von Bürgerkonferenzen werden mit 50.000 bis 240.000 Euro als verhältnismäßig hoch eingeschätzt. Die Forderung nach "schnellerem Reagieren" und "zeitlicher Anbindung an und Integration in den politischen Entscheidungsprozeß" ließ den Vorschlag "einer Federführung durch parlamentsnähere Institutionen" aufkommen (a. a. O. S.61) ; was der Gängelung des Volkes durch dessen Repräsentanten meines Erachtens neue Möglichkeiten eröffnen würde; es würde dadurch überwiegend dem Bedürfnis nach stärkerer Legitimation der Regierungspolitik vor der Öffentlichkeit entsprochen. Auf der Themenliste nach Häufigkeit der Nennung standen Gesundheitsreform, Schule, innere Sicherheit und Energieversorgung oben an, gefolgt von der Gruppe "Zukunft der Rentenversorgung, Zuwanderung und Integration von Ausländern, Sterbehilfe und Sterbebegleitung, Jugendschutz, Drogen und Alkohol." Abgeschlagen ins nebensächliche waren die so zentrale Themen wie "Arbeitmarktpolitik, Bürgerbeteiligung und Bürgerrechte, Mobilität und Verkehr, Gendiagnostik... Soziale Gerechtigkeit, Mobilfunk"
Die Bürgerkonferenz wurde örtlich in Dresden veranstaltet; wie sich dabei im Nachhinein ergab, also unter einer Fragestellung, welche zwar die Politiker nicht aber die Bürger sonderlich interessierte. Mit der Medienresonanz bei "überwiegend neutraler" Beurteilung war man nicht zufrieden. (a. a. O. S.51) (Dennoch sollen offenbar weiterhin Politiker die Fragestellungen diktieren; gefördert wurde denn auch das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.)

http://www.isi.fhg.de/publ/downloads/isi02b11/gendiagnostic.pdf .

Daß Bürgerkonferenzen den Parlamentspolitikern meiner Meinung nach überlegen sein können, ergibt sich bereits aus der parteipolitischen und oft ideologisch bestimmten Prägung der letzteren. Möglicherweise lassen sich Durchschnittsbürger auch leichter von Fachwissenschaftlern überzeugen, gerade weil Bürger nicht über die Macht verfügen, wissenschaftliches Urteil im Sand zerrinnen zu lassen und dementsprechend als bloß sekundär-relevant einzustufen. Der biotele Kontrollkörper wäre gezwungen, den Ergebnissen solcher Bürgerkonferenzen größere Beachtung zu schenken: schließlich ist doch jedes biotele Gesetz bei Veto der Betroffenen — und dies ist doch in der Regel die Bürgerschaft — gescheitert, während über die Tätigkeit der Parlamentarier nur en bloque und alle vier Jahre abgestimmt wird — und irgendwelche werden das Rennen bei der Wahl dann schon machen, meistens diejenigen, welche die größten Versprechungen machen. Eine derartige Bürgerkonferenz wäre natürlich besser beraten, wenn den Laien die Untersuchungsergebnisse und das Urteil aus einem biotelen Gutachten zur jeweiligen Problemstellung vorlägen.

http://www.buergerkonferenz.de/pages/meinungen/presse4.php?text=ja

Ein berühmt gewordenes Mittel für politische Bürgerbeteiligung ist der Runde Tisch

Ein DDR-Bürgerrechtler, der damals selbst dabei war, äußert sich heute im Nachhinein kritisch:

Publik-Forum, Nr. 23 vom 3. Dezember 1999

Der Runde Tisch

von Konrad Weiß

...Unsere Bereitschaft zum Dialog - wohl das am meisten gebrauchte und mißbrauchte Leitwort jener Tage - führte jedoch auch zu einer Reihe schwerwiegender Fehlentscheidungen.

Besonders folgenschwer und aus heutiger Sicht kaum noch verständlich war es, daß wir zwar die Machtinstrumente der SED - den Staat DDR, den Staatssicherheitsdienst, die Parteijustiz, die Parteimedien - beseitigt, die kommunistische Kaderpartei selbst aber nicht angetastet haben. Zumindest hätten wir darauf bestehen müssen, daß die SED aufgelöst und ihre Struktur zerschlagen wird. Stattdessen haben wir zugesehen, wie sie sich umbenannt und vorgeblich gewendet hat, in Wahrheit aber alles - Struktur, Mitglieder, Geld - behalten oder allenfalls temporär deaktiviert hat. Das gilt auch für die kommunistischen Blockparteien, insbesondere die CDU. Statt diese Funktionärsparteien, die nicht besser waren als die SED, schlichtweg zu verbieten, haben wir ihre Anbiederung an die Westparteien hingenommen.

Unsere alles entscheidende Stärke, die Gewaltlosigkeit, war zugleich unsere Schwäche. Während wir noch am Runden Tisch um Reformen und um die Demokratisierung der DDR rangen, bauten die machterfahrenen Kader längst im Verborgenen ihre neuen Organisationen auf, schleusten Geld in sichere Kanäle und ließen von besonders bewährten Genossen Unternehmen gründen, aus denen sich heute ihre Kriegskasse speist. Besonders sensible Bereiche, zum Beispiel die Medien, wurden regelrecht unterwandert. Während wir noch vom Küchentisch aus unsere Organisationen und Parteien aufbauten, manchmal ohne ein einziges Telefon, liefen bei der PDS längst wieder die Drähte und Computer heiß. Zahlreiche Probleme, mit denen wir uns im wiedervereinigten Deutschland herumzuschlagen haben, resultieren aus unserer damaligen Zaghaftigkeit. In vielem waren wir zu naiv und damit benutzbar. Oder haben aus ideologischer Verbohrtheit folgenschwere Fehlentscheidungen getroffen - so bei der Vernichtung der elektronischen Datenträger des Staatssicherheitsdienstes...

...In einer Demokratie... braucht man keine Runden Tische. Jedenfalls nicht in einer funktionierenden Demokratie, die nicht vom Konsens lebt, sondern von der Konfrontation. Wenn heute dennoch hier und da Runde Tische installiert oder gefordert sind, dann arbeiten entweder die gewählten Parlamente unzulänglich. Oder das Harmoniebedürfnis ist größer als die politische Vernunft, die weiß, daß Demokratie ohne Konkurrenz und Streit nicht auskommen kann.... © Konrad Weiß 1999-2003

Hiermit warnt Konrad Weiß sehr richtig vor der Gefahr der Cliquenbildung, welche sich über Konsens persönliche Vorteile — und sei es nur derjenige der persönliche Bequemlichkeit — verschafft. Manchem innerhalb eines Gremiums mag es nämlich bereits genügen "dazuzugehören", was anderen wiederum die Durchsetzung ihres persönlichen Willens erleichtert, woraus dann nicht so selten Willkürherrschaft entspringt.

http://www.bln.de/k.weiss/tx_tisch.htm

Der Zentrale Runde Tisch wurde in Ostberlin am 7. Dezember 1989 auf Drängen der Bürgerbewegungen und der Kirchen von der Modrow-Regierung eingerichtet. Kirchenvertreter moderierten im Gespräche zwischen den SED-Vertretern und den Opposionellen bei weitgehender Öffentlichkeit auch für Forderungen wie die nach freien Wahlen und Auflösung des Amtes für nationale Sicherheit, das gerade das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) abgelöst hatte. http://www.dhm.de/lemo/html/DieDeutscheEinheit/DerFallDerMauer/zentralerRunderTischBody.html

Das MfS wurde am 8. Februar 1950 nach dem Vorbild der sowjetischen Geheimpolizei gegründet und war an keine Gesetze gebunden; es zählte 1989 91.000 Mitarbeiter, fast durchweg SED-Mitglieder.
http://www.dhm.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/JahreDesAufbausInOstUndWest/SEDStaat/ministeriumFuerStaatssicherheit.html

Was Konrad Weiss richtig gesehen hat, die Unterwanderung durch die alten Parteikader der SED (heute PDS), hat eine wichtige Ursache doch auch darin, daß in den meisten deutschen Ländern — und eigentlich nirgendwo gar nicht — auch das Erziehungswesen sozialistisch-kommunistisch unterwandert war; in der Regel sogar, wie bei der Partei "Die Grünen", ganz offensichtlich von DDR-Spionen ( "Kundschafter des Friedens" genannt) . Wäre sich K. Weiss dessen damals bewußt gewesen, wäre er wohl der Partei die Grünen mit Bündnis90 nicht beigetreten (? )
Das ganze wiedervereinigte Deutschland hätte mit der sozialistischen Doktrin damals insgesamt brechen müssen, was vermutlich nur im Zuge einer DEMOKRATIEREFORM möglich gewesen wäre. Die sozialen Belange konnten eigentlich nur in Volksparteien unter einer ausgeglicheneren Doktrin gerecht vertreten werden: am besten unter der biotelen Ideologie. Zu den eingebürgerten Gewohnheiten, die entscheidend hätten abgebaut werden müssen, hätte gehört, die Abhängigkeit der Politik von augenblicklichen Massenstimmungen und denen, die sie als Clique für Einzel- und Gruppeninteressen beeinflussen können.. Neben der personenkonzentrierten Politik hätte konkurrierend eine wissenschaftlich fundierte Sachpolitik treten müssen. Die Grünen versuchten ähnliches etwa mit dem Rotationsprinzip in den Parteiämtern, aber eben unter der irrigen Annahme der Gleichheit aller Menschen und der utopischen Voraussetzung, alle Mitglieder seien gleich geeignet. Nun hat sich bald herausgestellt, daß nicht alle Menschen gleich gut reden und gleich überzeugend auftreten können, und daß diese Fähigkeiten, die im 68er Bildungsbetrieb überbetont geschult worden waren, für den Parlamentsbetrieb ausreichend waren. Nur so und aus der Entstehung aus einem Auffangbecken verschiedenster Abweichler und Sonderlinge läßt sich verstehen, daß die widersprüchlichsten Zielsetzungen in dieser Partei durcheinanderbrodeln; voran die Forderung der Erhaltung der Natur (Ökologie) gepaart mit der nach einer offenen Republik mit unkontrollierter Zuwanderung, deren Konsequenz die noch beschleunigtere Naturzerstörung wäre. Im biotelen Gutachtenverfahren kann das Rotationsprinzip festgeschrieben werden, da die jeweiligen Gutachter nach vergleichbarem Kenntnisstand ausgelost werden, und da im anonymen Verfahren die Fähigkeiten zur freien Rede und der öffentlichen Selbstdarstellung nicht von Sachfragen ablenkend nachgefragt werden. Das Funktionärswesen — die "Nutzung" des Menschen allein für eine gesellschaftliche Funktion — würde in bisher nicht erreichtem Ausmaß im biotelen Gutachtenverfahren Wirklichkeit, wäre aber zugleich mit der Garantie zur freien Persönlichkeitsentfaltung außerhalb der Amtstätigkeit verbunden. Dabei läge lediglich die saubere Anwendung der Gutachterrichtlinien in der Verantwortlichkeit des Gutachters; für das Gutachtenergebnis wäre dieser nicht in Anspruch zu nehmen, da es seiner Willkür entzogen wäre. Die Verantwortlichkeit für die durch Gutachten entstandenen biotelen Gesetze trüge letztlich die Mehrheit der darüber willentlich abstimmenden Betroffenen.

 

Volkmar Weiss: Bevölkerung hat nicht nur eine Quantität, sondern auch eine Qualität

Ein kritischer Beitrag zur politischen Wertung der PISA-Studie.
Erschienen in: Wege aus der Krise. Für ein lebensrichtiges Menschenbild. Veröffentlichungen der Gesellschaft für Freie Publizistik 18 (2002) 31-59  - ISBN 3-9805411-6-9

Als im Dezember 2001 die Medien mit aufgeregten Meinungsäußerungen über die Ergebnisse der PISA-Studie angefüllt waren, war das berichtende Buch "PISA 2000"  (Baumert et al. 2001) noch gar nicht erschienen. Wer die Diskussion verfolgt hat, konnte bald feststellen, daß fast jeder, der Mängel am bestehenden Bildungssystem beheben möchte, Argumente zugunsten der Vorschläge, die er schon immer gern durchsetzen wollte, aus der Studie abzuleiten glaubt. Im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Gleichheit sind viele dieser Vorschläge in ihren Auswirkungen bei näherem Hinsehen jedoch  gegenläufig....

Ob das Spannungfeld wirklich zwischen Freiheit (AUTONOMIE) und Gleichheit zu suchen ist? Liegt sie nicht eher zwischen PLURALITÄT (als Vielfalt) und Gleichheit? Vielleicht ist mit Freiheit hier das Streben nach Abweichung von der Gleichheit als Norm gemeint, die als Gleichmacherei nicht gutgeheißen werden kann, weil sie der notwendigen Vielgestaltigkeit der Natur widerspricht. Es der Rückblick in die Geschichte ohne Eifer und Zorn (sine studio et ira) erlaubt sein, als die Ständeordnung geradezu bis vor Kurzem dafür sorgte und auch sorgen mußte, daß genügend Menschen auch für niedrigere und weniger erstrebenswerte Tätigkeiten vorhanden waren, ohne daß es jeweils zu Streitigkeiten um die besseren Ränge gab. BIOTELIE als Lehre, welche die AUSLESE als unvermeidbar anerkennt, könnte keine Rückkehr zum Feudalismus befürworten. Heute haben wir die Maschinen, aber eine wachsende Menschenmasse, die die komplizierten Maschinen weder verstehen, noch erbauen, ja nicht einmal mehr warten können, und ihre Bedienung besorgen sie immer häufiger selbst.
Es könnte sich in geschichtlich absehbarer Zeit das Problem einer Eugenik stellen, wobei dies Gesellschaft mit Hilfe der Staatsmacht darauf Einfluß nimmt, daß möglichst wenige Erwerbsunfähige, also weniger-Intelligente und -Geschickte geboren werden. (Der biotele Staat würde an eine 100-Jahrefrist vor Zwangsmaßnahmen gebunden sein, die auch dann nicht besonders wahrscheinlich würden, höchstens auf Ausnahmefälle begrenzt, in denen auch heute bereits Maßnahmen ergriffen werden.) Eine Alternative wäre, daß Gegenden für einfachere Lebensweisen bereitgestellt werden, in welche viele Menschen zurückkehren: also in eine Art Stammes- und Landleben ohne massiven Einsatz moderner Technik. Dies waren lediglich hingeworfene, unausgegorene Gedankenfetzen, die uns augenblicklich nicht davon befreien, der Jugend durchgehend eine schulische Ausbildung bis zur höchst möglichen Förderstufe abverlangen zu müssen; auch wenn es manchen, ja vielen beschwerlich fällt. Es hilft uns nichts, wenn wir die Intelligenz- und Eignungsunterschiede nicht wahrhaben wollen, und den Kindern und Jugendlichen hilft es noch viel weniger.

Als es vor etwa 100 Jahren darum ging, sowohl den Aufstieg der Begabten aus den einfachen Volksschichten zu fördern, als auch bei der Zuordnung einzelner zu Hilfsschulen grobe Fehlurteile zu vermeiden, wurden die Intelligenztests erfunden und in der weiteren Entwicklung der Begriff des Intelligenzquotienten, des IQ, geprägt. Im September 2001 lief im deutschen Fernsehen bei RTL mit einer gewaltigen Resonanz die Sendung "Der große IQ-Test" mit Günther Jauch, die dem IQ-Begriff den größten Werbe- und Bildungserfolg gebracht hat, den die Psychometrie jemals in Deutschland hatte. Man könnte sogar hoffen, daß diese Sendung die öffentliche Diskussion um tatsächliche intellektuelle Leistungsunterschiede  erleichtert hat.

Es ist deshalb um so erstaunlicher, daß auf den 548 Seiten des Buches „PISA 2000“ die Begriffe IQ und Intelligenz auch nicht ein einziges Mal vorkommen. Es ist deshalb erstaunlich, weil die Pädagogischen Psychologen ebenso eine Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (der ich auch angehöre) bilden wie die Differentiellen Psychologen, für die der Umgang mit IQ und Intelligenz in Forschung und Lehre auch heute noch an jeder deutschen Universität [3] eine Selbstverständlichkeit ist...

Was hat man  gegen den Begriff Intelligenz? >Das Vorverständnis von ‚Intelligenz’ und ‚Begabung’ ist durch den Bezug auf das ‚Ererbte’ bestimmt< (Rosemann 1979, S., 8). >Ein Konzept der einen, einheitlichen Intelligenz wird immer dort angenommen, wo die verschiedenen Teile eines Intelligenztests zusammengerechnet und zu einer einzigen IQ-Angabe zusammengerechnet werden. ... Die Annahme einer allgemeinen, einheitlichen Intelligenz ist auch im Alltagsdenken dominierend< (Seidel und Ullmann 1978, S. 82).“ Nach diesen erst einmal richtigen Feststellungen lassen die jungen Kritiker dann rasch (S. 83f.) erkennen, warum sie etwas gegen die >bürgerliche Intelligenz< haben: >Den Angehörigen der unterdrückten oder abhängigen Klassen und Schichten war faktisch der volle Zugang zum Bildungsgut ... verwehrt. ... Aufgrund dieser sozial bedingten Ungleichheiten ergibt sich damit der ... Tatbestand, daß die genetisch jedem ... Individuum verbürgte ... Intelligenz sich bei den verschiedenen Personen in durchaus unterschiedlichem Grade ausprägt. ... Die .... quantitative Stufung der Intelligenz ist letztlich das Produkt der Trennung von Kopf- und Handarbeit, also der mit der Entstehung der Klassen einhergehenden ‚vertikalen’ Form der Arbeitsteilung.< Und wenn man die ideale klassenlose Gesellschaft errichtet hat, >würden sich nach unserer Auffassung die Individuen so entwickeln, daß sie einerseits auf der Dimension dessen, was wir als ... allgemeine Intelligenz bezeichneten, leistungsgleich wären, also nicht mehr eine abgestufte Rangfolge bilden würden (S. 86).< Als ich etwa 1980 – damals Bürger der DDR und schon 11 Jahre zur Vererbung der Intelligenz forschend – mit diesen unverhüllt marxistischen Auffassungen der West-Berliner 68er zum Intelligenzbegriff bekannt wurde, waren sie mir keine direkte Entgegnung wert, und sie wäre auch gar nicht notwendig gewesen. Zu eindeutig stand die Realität der sogenannten klassenlosen Gesellschaft der DDR gegen die Utopie der linksradikalen Träumer aus dem Westen, und die Bestrebungen, der West-Berliner ihre Verbindungen zu nutzen, meine für sie peinlichen Arbeiten im Osten zu stoppen, waren bis 1982 vergeblich. Nie hätte ich mir vorstellen können, daß einmal in einem geeinten kapitalistischen Deutschland die vom ursprünglichen extremen Narrensaum der 68er geprägte Terminologie zur Intelligenz die Terminologie der offiziellen Regierungspolitik und Bildungsforschung im Jahre 2001 sein könnte....

Die Gesundheit beginnt mit dem Kopf; unsere Wirtschaft kann nur unter Rückbesinnung auf patriotisch-nationale Verpflichtungen erstarken, welche sich im nachbarschaftlichen Rahmen hält und die Förderung der europäischen und globalen Zusammenarbeit mit einschließt.
Dem verlogenen Internationalismus und
Sozialismus sollte endlich geistig "der Prozeß gemacht werden". Am besten läßt er sein Versagen im biotelen Gutachtenprozeß messen. Sollten bei Nichtübereinstimmung von Gutachten jeweils bekennende Sozialisten beteiligt sein, so wäre dies eine zusätzliche Entlarvung einseitigen Denkens mit der Folge eines Regelverstoßes. Ein Beispiel dafür wäre etwa die Überdehnung des Aspektes des AUSGLEICHS, so daß damit der Wettbewerb behindert anstatt gefördert wird. Sozialismus setzt in einem größeren Staatswesen immer hemmenden Bürokratismus voraus. Gemeinschaftliche überschaubare Lebensformen dagegen sind zu begrüßen, wer sie genießen darf, sollte sie nicht mit dem Sozialismus verwechseln, der doch eine totalitäre Globalutopie ist.

An dieser Stelle soll nochmals betont werden, daß dem Sozialismus seine notwendige und führende Rolle in der Emanzipation der Volksmehrheiten in der Vergangenheit nicht bestritten werden soll. Wo er jedoch revolutionär vorging, war der Sozialismus sicherlich eine fatale Fehlentwicklung; hat es sich doch gezeigt, daß die gewaltsam und unter Opfer von Millionen Menschen durchgeboxte sozialistische Revolution sich auch evolutionär durch Reformen verwirklichen ließ, zumal die Technikentwicklung einen Massenwohlstand auch ohne Wohlstandseinbußen der Oberschichten (oder Klassen) erlaubte. Der heute noch diskutierte Problemkreis ist der "arbeitsfreie" Gewinn (durch Spekulation oder Zins) in seinem Verhältnis zum Arbeitseinkommen. Bisher haben die Befürworter alleinigen Arbeitseinkommens noch nicht darlegen können, daß die Wirtschaft dabei florieren konnte. Gutachtenbegleitete Experimente sind aber durchaus zu befürworten, soweit sie freiwillige Teilnehmer finden. Nach biotelem Strickmuster muß zunächst einmal der kriminelle Erwerb und Gebrauch von Einkommen eingedämmt werden. Geld soll zwar Zuwachs an Handlungsfähigkeit und Macht bedeuten; gleichzeitig darf es aber nicht dem Machtmißbrauch (über Bestechung oder gar Vergewaltigung) dienen. Vor dieser rechtsstaatlichen Aufgabe haben die Sozialisten aber sich bisher überwiegend gedrückt; stattdessen haben ihre Führungskader als Cliquen die Massen mit dem Umverteilungsversprechen zu Lasten der Reichen geködert, heute "soziale Gerechtigkeit" genannt. Spekulations- und Zinseinnahmen hängen mit der freien Verfügung über Eigentum zusammen, welche eine der Voraussetzungen von AUTONOMIE zu sein scheint und zugleich ein Motivationsstimulus für AKTIVITÄT.

... Inzwischen sind weiterführende Untersuchungen, die auf die genaue Bestimmung der molekulargenetischen Grundlage der Hochbegabung hinzielen, im Gange. Die Molekulargenetik geht dabei von der Vorstellung aus, daß den drei Leistungstypen (mittlerer IQ 130, 112 oder 94) der Informationsverarbeitung zwei unterschiedliche Varianten (Allele M1 oder M2) des gleichen Gens zugrundeliegen, die in ihrer Kombination drei verschiedene Schalterstellungen (M1M1, M1M2 oder M2M2) mit ganzzahlig unterschiedlichen >Oktanzahlen an geistiger Energie< verursachen können. Sind diese Forschungen erfolgreich, kann dann der genotypische IQ eines Menschen durch die DNS-Analyse z.B. eines Haares oder aus einem Zellabstrich des Gaumens und für Embryonen aus dem Fruchtwasser der Schwangeren bestimmt werden....

Ich vermute eine weit höhere Komplexität der genetischen Intelligenzgrundlage als wichtigem Teilfaktor ; aber lassen wir doch einmal die Erkenntnisse an uns herankommen, d. h. forschen wir weiter!

http://www.v-weiss.de/pisa3.html

In: Bevölkerungspolitik. Demographischer Wandel und Zuwanderung.
Schriftenreihe der Deutschen Studiengemeinschaft 3 (2003) 47-65
Volkmar W e i s , Wann schlägt eine demographische Krise in eine nationale Existenzkrise um?

... Gerade deshalb sind viele demographische Prognosen langfristig falsch, da ihnen die Ergänzung durch eine Art Katastrophentheorie fehlt, die aussagt, daß es zu einem groben Bruch in der Kontinuität des Trends kommen muß – verbunden mit Krieg, Bürgerkrieg, Revolution und Vertreibung – wenn nicht irgendwann vorher auf relativ friedlichem Wege eine völlig andere politische Entwicklungsrichtung eingeschlagen und der Trend auf diese Weise noch vor der Katastrophe gebrochen wird. So wichtig das Jahr 1990 für Polen auch war, für den polnischen Staat und das polnische Volk war es kein solcher Schnitt, wie er sich 1999 im Kosovo vollzogen hat. Gibt es aus der Geschichte heraus Erfahrungen und sichere Anzeichen, aus denen sich solche Katastrophen vorhersagen lassen? Das Wie-Vermeiden der Katastrophe wäre dann noch eine andere, aber viel schwierigere Frage....
BIOTELIE würde global praktiziert moderne Kriege vermeiden, die großen Flüchtlingsströme und auch sonst vermutlich die großen Völkerwanderungen eindämmen und auch die Demographie berechenbarer machen.

http://www.volkmar-weiss.de/krise.html


Wolfgang Dietrich, Interdisziplinärer Lehrgang für höhere Lateinamerika-Studien des Österreichischen Lateinamerika-Instituts

Plattform "Lateinamerika-Studien Online". Sie ist das Produkt des gleichnamigen, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Rahmen der Initiative Neue Medien geförderten Projekts, das vom Österreichischen Lateinamerika-Institut in Zusammenarbeit mit vier österreichischen Universitätsinstituten realisiert wird.

http://www.lateinamerika-studien.at 

[aus urheberrechtlichen Gründen in die indirekte Rede gesetzt]

3.2. Gesellschaftliche Rolle einer multidisziplinären Wissenschaft:

Theodor Adorno/ Max Horkheimer hätten  sich ausführlich mit der Frage befaßt, welche Rolle Wissenschaft in einer modernen Gesellschaft spiele. Ihre Kritik sei  dahingegangen, daß Wissenschaft durch immer weitere Spezialisierung in beschleunigter Weise Wissen darüber erarbeit habe, WIE Dinge gehen, daß sie sich zugleich aber immer mehr von ihrer ursprünglichen Aufgabe entfernt habe, dieses Wissen auch in ethische Handlungsanleitungen darüber einzubetten, OB, WARUM und unter welchen Bedingungen entsprechendes Wissen angewendet werden dürfe. Auf diese Weise sei  Wissenschaft immer mehr zum Handlanger industrieller Produktionsprozesse und kapitalistischer Akkumulationsprojekte verkommen.

Adorno:

"Der Platz der Wissenschaft in der gesellschaftlichen Arbeitsteilung ist leicht erkennbar.

Sie hat Tatsachen und funktionale Zusammenhänge von Tatsachen in möglichst großen Quantitäten aufzustapeln.

Die Lagerordnung muß übersichtlich sein.

Sie soll es den einzelnen Industrien ermöglichen, die gewünschte intellektuelle Ware in der gesuchten Sortierung sogleich herauszufinden.

Weitgehend erfolgt das Zusammentragen bereits im Hinblick auf bestimmte industrielle Orders."

So sehr sich diese Spitze der sog. "Frankfurter Schule" auch mit erheblichem Rückenwind aus der deutschen NS-Vergangenheit, den sie auch geschäftlich sehr geschickt zu nutzen verstanden, um einen überragenden Platz in der Geistesgeschichte bemühten: einen Ausweg aus dem Dilemma der Unverträglichkeit von Kultur mit einer totalen Technisierung und Vermassung vermochten sie nicht zu lösen. Obwohl dies insbesondere Max Horkheimer gar nicht so recht war, wurde seine Schule von der 68er Studentenrevoluzzern vereinnahmt. Horkheimer selbst blieb bei einer pessimistischen Zukunftsprognose und sah keinen Ausweg, auch keinen im Sozialismus. In einem modernen Lehrsystem für Studenten sollte aber wenigstens solche Sachverhalte klargestellt werden: die Weigerung des sich revolutionär gebärdenden Teiles der  68er Jugend, sich für  eine Rädchenfunktion für den industriellen Mechanismus an die Kapitalisten "zu verkaufen", als verwertbares Fachwissen anzueignen, welche sich auf das "Grundrecht auf Bildung" (und damit auf den Marxismus) stützte, ist eine der  Hauptursache des derzeitigen Tiefstandes von Bildung und Wirtschaft.

Auch hier wieder eine uneingeschränkte Industrie- und Industrialisierungskritik, die nicht zugleich mit der dann in Konsequenz notwendigen Bevölkerungs- und Geburtenregelungspolitik verbunden ist, da die Marxisten-Sozialisten durchweg eine Überfüllung der Erde leugnen, was so lange gültig blieb oder bleibt, als viele Menschen aus sozialistischen Ländern aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen flüchteten oder zu flüchten drohen. (Ich persönlich erinnere mich aus meiner kurzen Praktikumszeit in Jena 1954 daran, daß dort die Warnungen des Malthus als lediglich unter kapitalistischen Wirtschaftsbedingungen für relevant diskutiert wurden; dies zu einem Zeitpunkt da in der Bundesrepublik  diese Problemstellung öffentlich völlig gemieden wurde. Rotchina machte eine Ausnahme, die allerdings vom Westen als Menschenrechtsverletzung kritisiert wurde; obwohl im  Westen doch lange Zeit Überflutung durch die Chinesen,  "vor der gelben Gefahr", gewarnt worden war.) 

Eine parteipolitisch gesteuert Politik leistet aber erwartungs- und erfahrungsgemäß noch weit weniger hinsichtlich einer Ethikbindung der Ökonomie; für eine nicht-totalitäre Lösung dieses Fragekomplexes im Sinne der BIOTELIE fehlte es bisher rundum an Interesse. Meiner Erkenntnis nach  leitet sich dieses Desinteresse vom Eigeninteresse an der Cliquenwirtschaft ab.

http://www.lateinamerika-studien.at/content/lehrgang/lg/lg-324.html 

3. Das Prinzip der Interdisziplinarität

 Interdisziplinarität sei  im modernen Wissenschaftsbetrieb ein gern benutztes Schlagwort, welches oftmals wenig Inhalt habe und je nach Kontext in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet werde. An dieser Stelle solle daher klargestellt werden, wie sie [wir] im Lehrgang das Prinzip der Interdisziplinarität verstünden und wie es sich von Multidisziplinarität und Transdisziplinarität unterschiede. Die Auffassung darüber seien selbst in der Lehrgangsleitung nicht immer konsensual und abweichende Meinungen und Verwendungen würden an entsprechender Stelle ausgewiesen. „Wir unterscheiden also:"

a) Multidisziplinarität:

ExpertInnen verschiedener Disziplinen forschten und äußerten sich von einander unabhängig zu einer gemeinsamen Rahmenfrage, ohne die Befunde im Arbeitsprozess auszutauschen.

Das häufigste publizistisches Ergebnis dieses Zugangs sei der SAMMELBAND.

 Von der fast unterschwelligen linken  politischen Ausrichtung abgesehen, ist die systematische lexikalische Begriffsabklärung natürlich recht verdienstvoll. 
Übrigens scheint die (beinahe "militant"-feministisch) geübte Schreibweise mit dem Suffix -Innen an Wörter männlichen Geschlechts, die auch für Frauen stehen, nahezu zu einem linken Erkennungszeichen geworden. Und dabei wird -Innen von den Feministinnen dies nicht etwa als eine Kurzschreibweise (für "Experten und Expertinnen") aufgefaßt, um nicht beide Geschlechtsformen ausschreiben zu müssen, sondern auch so gesprochen, so daß für den Hörer das männliche Geschlecht "unter den Tisch" fällt: welcher Triumph über die deutsche Sprache! 

b) Interdisziplinarität

Befunde würden ausgetauscht und abgestimmt, aber die Methodologie und Fragestellung einer bestimmten Disziplin bleibe dominierend, erkenntnisleitend und formbildend. Im Regelfall erfolge eine offene oder stillschweigende Vorherrschaft einer >Hauptdisziplin< unter Beteiligung von >Hilfsdisziplinen<.

c) Transdisziplinarität

Hier erfolge tatsächlich die Auflösung der Disziplinengrenzen unter dem Druck eines konkreten Erkenntnisinteresses von begrenzter Gültigkeit. Das bedeute:

http://www.lateinamerika-studien.at/content/lehrgang/lg/lg-268.html 

Das biotele Gutachtenverfahren ist in seiner Abwicklung in der ersten Phase nach dem auch multidisziplinären Aufspüren und Zusammenstellen des Beurteilungsmaterials ein interdisziplinäres, wird aber über die Anwendung des Ziel- und Aspekterasters im Verlauf des Gutachtenprozesses transdisziplinär umgeformt. 

„Woher kommst Du?"
fragte der Fuchs den Hamster,
der mit vollen Backen ihn kreuzte,
„kannst du's mir vermelden?"
„Vom Tempel der Wissenschaft,
aber geh' bloß nicht dorthin,
wenn du weiter als Schlau'ster willst gelten."

 (Eine Fortsetzung mit Stimmen aus dem Internet ist in Bearbeitung).

 

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Stand: 27. Januar 2005.