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Aktionsgemeinschaft STIMME DER WISSENSCHAFT (als Modellversuch) im Internet
STIMME AUS DER WISSENSCHAFT im INTERNET Fortsetzung
INTERDIS - Internationale Gesellschaft für interdisziplinäre Wissenschaft e.V.
Die Irrtümer der Wissenschaft
Manche Erkenntnisse werden leicht, andere
schwer errungen. Um schwer gewinnbare Erkenntnisse zu erreichen,
wird Wissenschaft betrieben, die mittels Forschung Erkenntnissen
nach und nach näher kommt. In diesem meist langwierigem Prozeß
der Erkenntnisgewinnung werden zunächst und oft lange viele Irrtümer
gebildet, die kritisiert und korrigiert werden müssen, bis an
Erkenntnis angekommen wird. Deswegen muß jederzeit unweigerlich
Wissenschaft ein Sammelsurium von Erkenntnissen und Irrtümern
enthalten, und kann die jeweils anerkannte Wissenschaft nie der
Weisheit letzter Schluß sein, sondern bedarf ständig der Kritik
und Korrektur.
Je energischer und damit auch rücksichtsloser um Prestige und
Befriedigung von Karrierebedürfnis Kritik und Korrektur
betrieben werden, umso besser kommt Wissenschaft voran, und umso
mehr kann an Erkenntnis gewonnen werden. Diesem echten und für
die menschliche Wohlfahrt nötigen Fortschritt der Wissenschaft
wirkt leider das Verhalten vieler Wissenschaftler entgegen, denen
ihr Geltungsbedürfnis wichtiger ist als Wahrheitsfindung.
Dadurch kommen wissenschaftliche Paradigmen = anerkannte
Annahmen, die gemäß herrschender Denkschemen gebildet werden,
zustande, die hartnäckig gegen Zweifel, Kritik, Korrektur,
bessere Erkenntnis und wissenschaftlichen Fortschritt verteidigt
werden. So entfalten wissenschaftliche Irrtümer verheerende
Wirkungen auf die Wohlfahrt der menschlichen Gesellschaft, damit
aller Menschen und ihrer Umwelt. Die schlimmen Zustände, unter
denen wir zu leiden haben, haben zum Teil in künstlich
konservierten wissenschaftlichen Irrtümern ihren Ursprung. Sehr
viele Beispiele hierfür gibt es.
Interdis ist ihre Darstellung und damit korrekte Volksaufklärung
bemüht. Viele ihrer Autoren haben literarische Darstellungen
wissenschaftlicher Irrtümer und ihrer Korrektur geliefert.
Lit. u.a.: Friedrich Wagner: Die
Wissenschaft und die gefährdete Welt. Thomas Kuhn: Die Struktur
wissenschaftlicher Revolutionen. Hans Kaegelmann: 1. Neuordnung
der Wissenschaft. - 2. Die Tatsachen sind ganz anders. - 3. Die
Weltkatastrophe. - Weitere spezielle Bücher. G. Prause, T. v.
Randow: Der Teufelin der Wissenschaft. Eugen Bleuler: Das
autistisch-undisziplinierte Denken in der Medizin und seine Überwindung.
Walter Dürsch: Sind die meisten Infarkte verhütbar?
Prüfstand
Alles gehört auf den Prüfstand da nichts zweifelsfrei sein kann, Ungeprüftes verschleiert bleibt und dadurch Nutzniessern zum Schaden für die Allgemeinheit zum Opfer fallen kann. Zutreffend erklärte Popper Falsifikation zur Generalmethode der Wissenschaft. Um Wahrheit zu finden, ist alles zu versuchen als falsch zu erweisen. Wenn Falschheitserweisung nicht mehr gelingt, ist Wahrheit menschenmöglich gefunden und kann mit ihr auch wohlfahrtsproduktiv umgegangen werden. So gehört alles auf den Prüfstand: in der Wissenschaft, in der Gesellschaft, in Handhabung, Technik, Verhalten.
Lit.: Karl
Raimund Popper: Logik der Forschung. Kaegelmann: Die nötige
Bildung der Politiker. K
http://www.interdis-wis.de/pruefst.htm
Naturgemäße Erfindungen
....Erfindungen dienen einerseits dem Nutzen der Bevölkerung, andererseits dem Profit von Produzenten und Händlern. >Naturgemäß< werden nicht die Erfindungen bevorzugt, die den meisten Nutzen für die Bevölkerung liefern, sondern diejenigen, die am meisten Profit für die Genannten, die ja den Vertrieb des mittels Erfindungen Produzierten inszenieren, abwerfen. Daher werden meist teure aggressive Erfindungen gegenüber billigeren sanften naturordnungsgemäßen bevorzugt, und der marktwirtschaftliche Konkurrenzkampf sorgt dafür, daß diese weitgehend ausgeschaltet werden. Wenn dieser wissenschaftliche Effekt durch Erfüllung der politischen Sorgfaltspflicht umgekehrt werden würde, könnten die meisten Schäden, unter denen wir zu leiden haben, behoben oder merklich verringert werden.
Deshalb betreibt Interdis, unterstützt durch
14 weitere Vereinigungen, wissenschaftliche Gesellschaften und
Institutionen, eine Aktion zur Förderung sanfter naturgemäßer
Erfindungen. ...
http://www.interdis-wis.de/natur_erfind.htm
Fundamental-, Detail-, Universalwissenschaft
Die gesamte Wissenschaft ist in diese 3 Hauptabteilungen gegliedert.
1. untersucht Fundamentales = Grundlegendes,
2. die vielen Details = Gesondertes = Einzelheiten und sie
Zusammenfassendes,
3. fügt das mittels 1. und 2. Ermittelte zum universalen
Erkenntnisgebäude zusammen.
Mittels Religion und Philosophie wurde vorrangig 1. und 3. betrieben, 2. nur am Rande nebenbei. Mittels neuzeitlicher Wissenschaft, der von bisher Wissenschaft im engeren Sinn, im wesentlichen 2., 1. nur im Rahmen der zu einer Wissenschaft degradierten Philosophie, deren Aufgabe schließlich sogar bis zur Magd = Zuträgerin von 2. weiter degradiert wurde. 3. wurde von neuzeitlicher Wissenschaft fast völlig gemieden und bestenfalls popularisierender Journalisten überlassen.
Die Entwicklung ist derzeit an der Phase angelangt, in der die so disproportionierte Entwicklung auszugleichen ist: alle 3 Hauptabteilungen gleichmäßig ausgewogen betrieben werden.
Lit.: H.
Kaegelmann: Die Potenzen von Kultur und Wissenschaft in
umfassender systematischer Gliederung. 112 S. Verlag Kritische
Wissenschaft.
http://www.interdis-wis.de/fundamental_wiss.htm
Wissenschaftlich unzureichende Beurteilunng
Wissenschaftlich nicht genügend Gebildete neigen dazu, rasch danach zu urteilen, was ihnen so erscheint. Schon der Volksmund weiß, daß Schein oft trügt. Demgemäß ist, um zu einem brauchbaren wissenschaftlichen Urteil zu kommen, nötig, gewissenhaft und umsichtig zu untersuchen, ob der Schein trügt oder nicht, somit was tatsächlich hinter dem Schein steckt. So ist erheblich mehr nötig als rasch und hemdsärmlig, aber unzureichend begründet, Urteile zu bilden. Wenn die Erfordernisse der Urteilsbildung ausreichend berücksichtigt werden, läßt sich aber für vieles bei eindeutig zutreffenden Erkenntnissen, soweit menschenmöglich, was heißt: unter reallogischer Voraussetzung, siehe: Erkenntnismöglichkeit!, ankommen.
In derzeitiger Wissenschaft ist diese naturgegebene Beurteilungsmöglichkeit leider umgekehrt zur Verhaltensweise des wissenschaftlich nicht genügend Gebildeten durch die Forderung nach Beweis noch künstlich katastrophal erschwert, siehe: Wissenschaftsmethodik! Dadurch wird wissenschaftliche Urteilsbildung und Erkenntnisgewinnung teilweise hintertrieben und diese Methode sogar zur Ausschaltung unliebsamer Konkurrenten benutzt. Da Realerkenntnisse nur selten voll beweisbar sind, kann ziemlich jedes realwissenschaftliche Urteil, auch wenn es richtig zutrifft, mit dem Hinweis, daß es nicht bewiesen ist, abgewiesen werden. So werden anerkannte herrschende Irrtümer vielfach konserviert und bessere Erkenntnisse unterdrückt, woraus entsprechende mehr oder weniger große Schäden entstehen.
Lit.:
Friedrich Wagner: Die Wissenschaft und die gefährdete Welt. 574
S. C.H. Beck V. Thomas Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher
http://www.interdis-wis.de/wissenschaftl_unzur.htm
Wissenschaft, Gesellschaft ...
und der individuelle Mensch
Für viele Bereiche stehen in gleichartiger Weise ungelöste
Probleme an. Viele werden nicht angegangen, unter den Tisch
gekehrt und durch zentral manipulierte Meinungen ersetzt. Dies
ist ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen, das leider
teilweise auch für die Wissenschaft gilt, die doch alles
untersuchen und auf Falsifikation = Falschheitserweisung überprüfen
sollte. Der individuelle Mensch ist der Leidtragende, da er so in
Zwänge gerät, aus denen er sich nicht mehr befreien kann.
Hitler brauchte dazu noch ein Gleichschaltungsgesetz. Heutzutage
geschieht Gleichschaltung vielfach auf elegante zauberhafte
Weise, deren Wirken individuellen Menschen undurchschaubar
bleibt, weil es unter Ausschluß der Öffentlichkeit erfolgt,
aber bestimmt, was in der Öffentlichkeit geschieht. So entstehen
Demokratiedefizite.
Lit.:
Kaegelmann: Die nötige Bildung der Politiker. K. Karl Raimund
Popper: Logik der Forschung.
http://www.interdis-wis.de/wissensch_gesell.htm
Wissenschaft und
moralische Verantwortung
(überarbeitete Fassung eines Vortrages vom 3.
Mai 2002 bei INTERDIS)
von Dipl.-Ing. Ekkehard Friebe Regierungsdirektor i.R. des
Deutschen
Patentamtes"
Das Thema >Wissenschaft und moralische
Verantwortung< bezieht sich auf zwei große Bereiche:
a) Verantwortung für die realen
technischen Auswirkungen von Forschungsergebnissen.
b) Verantwortung für wissenschaftliche Ergebnisse, die
nachweislich fehlerhaft sind. Die Fehler führen nämlich oft zur
Irreführung der Öffentlichkeit und zur Verdummung des
wissenschaftlichen Nachwuchses.
In der vorliegenden Untersuchung wird nur zum Bereich b) Stellung
genommen. Denn das Problem der heutigen Naturwissenschaften ist
nicht, daß die Experten zu wenig wissen, sondern daß sie zu
viel wissen, was gar nicht stimmt (vergleiche: NEUNDORF 2002).
Statt wissenschaftlicher Tatsachen werden deshalb weltweit Dogmen
gelehrt, die zukunftsweisende Forschungen behindern, Dogmen also,
die innovationshemmend sind. Hierauf soll im Folgenden näher
eingegangen werden....
Sie werden nun einwenden wollen, daß dies sicher
eine überspitze Formulierung sei, die nur in Ausnahmefällen
Geltung haben könne. NEIN! Das Gegenteil ist der Fall: In der
Lehrbuch-Physik kommt dieses Prinzip nur in Ausnahmefällen NICHT
zur Anwendung!
Nachweislich sind folgende physikalische Theorien in sich
widersprüchlich und daher nahezu wertlos ...[[stark gekürzte
Fassung]
]:
Gravitation in neuer
Sicht
Autor: Ekkehard Friebe
...a) Das 1. Axiom NEWTONs
Die Theoretische Physik rechnet so, als ob das 1. Axiom von Isaac
NEWTON ( - Jeder Körper beharrt in seinem Zustande der Ruhe oder
der gleichförmigen geradlinigen Bewegung, wenn er nicht durch
einwirkende Kräfte gezwungen wird, seinen Zustand zu ändern - )
ein allgemeingültiges Naturgesetz sei, obwohl ein Axiom
lediglich eine Festsetzung darstellt. Die mathematische Ableitung
zum sogenannten NEWTON-schen Gravitationsgesetz geht von diesem
Axiom aus und kommt zu der irrtümlichen Behauptung von
gravitiven Anziehungskräften (Fernwirkung) zwischen den Himmelskörpern.
Hierin hat die weltweite Krise der Theoretischen Physik ihren
eigentlichen Ursprung...
Der CARNOTsche Wirkungsgrad
- Ein folgenschwerer Irrtum -
Ekkehard FRIEBE, München (Überarbeitete Fassung)
... A. Zusammenfassung
Der CARNOTsche Kreisprozeß beschreibt einen geschlossenen
thermodynamischen Kreisprozeß, der durch zwei Isothermen und
zwei Adiabaten (Isentropen) begrenzt ist. Bei der Ableitung des
Wirkungsgrades hierzu wurde jedoch die stets vorhandene Umgebungs-Temperatur
irrtümlich übersehen. Die Umgebung wirkt als SEHR GROSSER
thermischer Speicher, der als Temperatur-Bezugs-Niveau die Grenze
zwischen positiven und negativen Temperatur-Differenzen und
Energieflüssen darstellt. Die Richtigstellung des Irrtums führt
- nicht nur beim CARNOTschen Prozeß - zu wesentlich höheren
Wirkungsgraden gegenüber Lehrbuch-Aussagen, und zwar vor allem
bei niedrigen Temperaturen. Der mehr als 130 Jahre alte Irrtum
bildet die Grundlage des sog. >Zweiten Hauptsatzes der
Thermodynamik< und ist als wissenschaftliches Dogma für die
derzeitige >Klima-Katastrophe< mitverantwortlich.....
Die Vektorprodukte der MAXWELLschen
Elektrodynamik
Ekkehard Friebe (Deutsches Patentamt, München)
...a) Zusammenfassung
Die MAXWELLsche Elektrodynamik wird in der Regel in Form
von Differentialgleichungen geschrieben. Diese haben ihren
Ursprung in Vektorprodukten, aus denen durch Differentiation (Rotor-Operation)
die homogenen Gleichungen der MAXWELLschen Elektrodynamik
ohne zusätzliche Annahmen direkt ableitbar sind. Das
Vektorprodukt ist aus der klassischen Mechanik bekannt und dient
dort vor allem zur Beschreibung des Drehmomentes, das sich aus
dem Kraft-Vektor und dem Kraftarm-Vektor ableitet. Aus
Dimensionsgründen gilt aber die Bedingung, daß der dem
Vektorprodukt zugeordnete Vektor nicht mit einem normalen Vektor
vektoriell addiert, subtrahiert oder multipliziert werden darf.
Bei der MAXWELLschen Elektrodynamik wird gegen diese
Bedingung verstoßen. Daraus ergeben sich Fehlaussagen, die für
die Probleme der speziellen Relativitätstheorie mit
verantwortlich sind. Vor allem läßt sich aus der MAXWELLschen
Elektrodynamik eine Aussage über die Lichtgeschwindigkeit (angebliche
absolute Konstanz) nicht ableiten....
Irrtümer in der Elektronentheorie?
Ekkehard FRIEBE, München
...Die Deutung einer >Geschwindigkeitsabhängigkeit
der Masse< ist offensichtlich falsch und wohl der
kostspieligste Irrtum, der je in der Physikgeschichte gemacht
wurde (vgl. FRIEBE 1983).
Durch die Vernachlässigung des >Eigenfeldes< der einen
beteiligten Ladung wird also der eingangs aufgestellte
Grundgedanke verletzt, demgemäß nur eine Art von Elementar-Ladungen
eingeführt werden sollte. Dennoch weist kein Lehrbuch auf die
Unterscheidung von aktiver und passiver Ladung hin, denn es gibt
im Rahmen der Elektronentheorie nur ein einziges Formelsymbol für
das Elektron. Auch findet man nirgends eine Aussage, auf welche
Art von Ladung sich die angeblichen experimentellen Bestätigungen
zur realen Existenz des Elektrons beziehen...
V. Relativitätstheorie
FRIEBE, E. (1992): >Das Dogma der Lichtgeschwindigkeit als
Grenzgeschwindigkeit<, DPG-Didaktik-Tagungsband 1992, S. 552 -
555. Hrsg.: Deutsche Physikalische Gesellschaft
Das Dogma der Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit
Ekkehard FRIEBE (Deutsches Patentamt, München)
Aufgrund des von EINSTEIN angegebenen
relativistischen Additionstheorems der Geschwindigkeiten, das auf
dem >Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit<
beruht, gilt die Lichtgeschwindigkeit allgemein als eine unüberschreitbare
GRENZGESCHWINDIGKEIT. Deshalb wird in fast allen Lehrbüchern
behauptet, es wären noch niemals Überlichtgeschwindigkeiten
gemessen worden. Diese Aussage beruht auf einer Vielzahl von Irrtümern.
Eine detaillierte Analyse hierzu enthält das Buch:
KANTOR, W. (1976): "Relativistic Propagation of Light",
Coronado Press, Lawrence, Kansas....
Siehe auch: http://ourworld.compuserve.com/homepages/Ekkehard_Friebe/anmerkgn.htm
VII. Quantentheorie
FRIEBE, E. (1984): "Gibt es einen experimentellen Beweis für
die Max Planck zugeschriebene Formel E = h · ny ?",
DPG-Didaktik-Tagungsband 1984, S. 548 - 553. Hrsg.: Prof. Dr.
Wilfried Kuhn, Gießen
Gibt es einen experimentellen Beweis für die MAX PLANCK
zugeschriebene Formel E = h · ny ?
Ekkehard FRIEBE (Deutsches Patentamt, München)
...Die Untersuchungen von LENARD (1902), soweit
sie der Lichtquantenhypothese zugrunde liegen, besagen weder
etwas über die Geschwindigkeit oder kinetische Energie der
>Elektrizitäts-Quanten< noch etwas über die Energie oder
Energie pro Zeiteinheit der eingestrahlten >Licht-Quanten<,
sondern lediglich etwas über die frequenzproportionalen
>Leerlaufspannungen" des photoelektrischen Effektes. Der
Übergang auf die Energie von >Licht-Quanten< ist rein
hypothetischer Natur und steht mit den Meßergebnissen in keinem
funktionellen Zusammenhang. Auch spätere, sogenannte "experimentelle
Bestätigungen" (vgl. insb . MILLIKAN 1916) beziehen sich
ausschließlich auf die vorgenannten >Leerlaufspannungen..<.
Da theoretische Formulierungen von Erscheinungen der realen Natur
- wegen der unübersehbaren Vielfalt tatsächlich möglicher
Einflußgrößen - lediglich IDEALISIERUNGEN sein können,
stellen die zur Naturbeschreibung verwendeten mathematischen
Formeln stets NÄHERUNGEN dar. Eine experimentelle Überprüfung
kann daher nur feststellen, in welchem ANWENDUNGSBEREICH eine
solche Formel eine vorgegebene GENAUIGKEITSFORDERUNG erfüllt.
Deshalb ist es auch vollkommener Unsinn, nach einer WELTFORMEL zu
suchen. Eine solche Suche wird besonders in populärwissenschaftlichen
Büchern immer wieder mit unhaltbaren Argumenten diskutiert. Vor
allem ist es fast immer unzulässig, zwei oder mehr Näherungsformeln
der genannten Art in ein übergeordnetes theoretisches Konzept
einzubeziehen. Denn in aller Regel gehen die verwendeten Näherungsformeln
von unterschiedlichen, nicht miteinander verträglichen Prämissen
aus....
Hier können wir nun auf eine sehr wichtige Rede
von Sir Karl R. POPPER hinweisen, die am 28. Juli 1982 im Zweiten
Österreichischen Fernsehen (ORF 2) ausgestrahlt wurde. In dieser
Rede heißt es u. a. (auszugsweises Zitat nach einem Tonband-Mitschnitt):
>Der alte Imperativ für den Intellektuellen ist: Sei eine
Autorität. Wisse alles in Deinem Gebiet. Wenn Du einmal als
Autorität anerkannt bist, dann wird Deine Autorität auch von
Deinen Kollegen beschützt werden und Du mußt natürlich
Deinerseits die Autorität Deiner Kollegen beschützen. Ich
brauche kaum zu betonen, daß diese alte, PROFESSIONELLE ETHIK
immer schon intellektuell unredlich war. Sie führt zum
Vertuschen der Fehler um der Autorität willen.
Auch in den am besten bewährten unter unseren Theorien können
Fehler verborgen sein. Und es ist die spezifische Aufgabe des
Wissenschaftlers, nach solchen Fehlern zu suchen. Die
Feststellung, daß eine gut bewährte Theorie oder ein viel
verwendetes praktisches Verfahren fehlerhaft ist, kann eine
wichtige Entdeckung sein.
Wir müssen deshalb unsere Einstellung zu unseren Fehlern ändern.
Es ist hier, wo unsere praktische ETHISCHE REFORM beginnen muß....<
ANMERKUNG: Professor Roman Ulrich SEXL (Institut
für Theoretische Physik der Universität Wien), der schon 1986
im Alter von 46 Jahren starb, ist Inhaber des POHL-Preises für
besondere Leistungen auf dem Gebiet der Didaktik und des
physikalischen Unterrichts. Dieser Preis wird von der "Deutschen
Physikalischen Gesellschaft" verliehen. Prof. SEXL hat seit
1979 eine Buchreihe: "Facetten der Physik" mit bis
jetzt 26 Bänden herausgebracht. Diese Reihe ist nach seinem
Tode, vermutlich von seiner Frau Dr. Hannelore SEXL, fortgeführt
worden. Es handelt sich hierbei um Literatur aus dem englisch-sprachigen
Raum, die Herr Professor Roman SEXL ins Deutsche hat übertragen
lassen.
Von Professor SEXL stammt auch der bemerkenswerte Satz (Zitat aus
WEBER / MENDOZA, 1. Auflg., Seite 146):
>Mathematikunterricht ist der systematische Mißbrauch einer
eigens dazu erfundenen Formelsprache.<
...Viele Menschen glauben, der Begriff MAFIA sei
gleichbedeutend mit VERBRECHERBANDE. Man denkt dabei meistens an
die Mafia in Süditalien oder in den USA. Neuere Untersuchungen
haben jedoch gezeigt, daß dieser Begriff viel weiter reicht. Es
wird beispielsweise auf HESS (1986/1988) hingewiesen. Dort heißt
es im Vorwort (Zitat von Seite VI):
>Im allgemeinen wird mafia unter kriminologischem Aspekt
gesehen: als die Form organisierten Verbrechens par excellence.
Eine solche Sichtweise ist sicherlich auch nicht falsch, aber
doch unvollständig. Denn mafia ist zugleich ein politisches Phänomen,
und zwar als eine Form illegalen außerökonomischen Zwanges zur
Verteidigung privilegierter Positionen. Wo bestimmte Teile der
herrschenden Klasse ihre Interessen nur unvollständig mit Hilfe
des staatlichen Apparates durchsetzen können, weil entweder
dieser Apparat zu schwach ist, beispielsweise eine ferne Zentrale
periphere Gebiete mit ihrer Kontrolle nicht ganz durchdringt,
oder weil dieser Apparat in seiner dahingehenden Effizienz durch
rechtsstaatliche Regeln eingeschränkt bzw. von anderen Klassen
oder anderen Teilen der herrschenden Klasse mitbestimmt ist, da
werden zur Verteidigung privilegierter Positionen immer wieder
auch illegale Mittel angewandt.< (Ende des Zitats)
JEDE gesellschaftliche Organisation kann also in Sachzwängen so
verfangen sein, daß KEINER der einbezogenen Personen frei
handeln kann. Im Fall der Krise der Naturwissenschaften ergibt
sich, daß z. B. ein anerkannter Wissenschaftler der Physik nicht
mitteilen KANN, daß er bestimmte >wissenschaftliche<
Aussagen für falsch hält: Er muß höllische ANGST haben, daß
ein Sturm der Entrüstung der - Lehrbücher schreibenden -
Kollegen und der Geldgeber für Hochenergie-Anlagen in Europa und
Übersee losbricht. Schlimmer noch: Er muß FÜRCHTEN, daß ein
totaler Zusammenbruch des weltweiten Wissenschaftsbetriebes die
Folge wäre. Denn es könnte sich ein Lawinen-Effekt
herausbilden, da alle Teilgebiete der Physik >logisch< mit
den grundlegenden Fehlern verknüpft sind. Die Fachwelt zieht es
daher vor, einen derart mutigen und aufrichtigen Wissenschaftler
NICHT ERNST zu nehmen oder VÖLLIG zu IGNORIEREN. Dieses ist
vollkommen unabhängig von seinem Status in der Wissenschafts-Hierarchie.
Der vernünftige und in soweit auch verantwortungsbewußte
Wissenschaftler wird es daher vorziehen, den status quo zu
verteidigen. Er befindet sich in einer ausweglosen, in einer PATT-Situation,
da JEDE seiner Entscheidungen verheerende gesellschaftspolitische
Folgen haben kann. Deshalb sind in diesem Bereich auch
Unwahrheiten und "Mogeleien" strafrechtlich nicht
angreifbar (Paragraph 306 BGB).
Besonders prägnant wird der Begriff
WISSENSCHAFTSMAFIA in einem Zeitschriften-Leitartikel mit der Überschrift:
"Die Wissenschaftsmafia" umrissen (EHLERS 1988). Dort
heißt es (Zitat):
>Das wissenschaftliche Weltbild - zerlegt in atomisierte
Spezialgebiete - ist fest zementiert. In jedem dieser
Spezialgebiete gibt es einen oder mehrere Päpste. Sie sind
allesamt unfehlbar. Sie haben einen Beraterstab um sich -
Gutachter genannt -, die sind allesamt absolute Spezialisten.
Dieser Beraterstab entspricht etwa der Funktion der Glaubens-Kongregation
der römischen Kirche. Ihr Wort ist Dogma. Wer von der reinen
Lehre abweicht, muß entweder widerrufen oder schweigen.
Ich schätze die Wissenschafts-Päpste in Deutschland auf etwa
200 in allen Disziplinen. Unter Ihnen spielt sich alles ab. Sie
arbeiten eng mit der Industrie zusammen, die wiederum ihr
krebsartiges Wachstum jenen Wissenschafts-Päpsten und
Spezialisten-Kongregationen verdankt.
Sie beherrschen die Universitäten. Sie wachen darüber, daß nur
ihr wissenschaftliches Weltbild gelehrt wird. (>Ich bin der
Herr, Dein Wissenschaftler, Du sollst nicht haben andere
Wissenschaftler neben mir.<)
Sie beherrschen aber auch die Politiker. Denn sie sind auch dort gutachterlich tätig. Sie bestimmen unter anderem, wohin die Forschungsgelder fließen, vor allem wohin nicht. Natürlich fließen die Forschungsgelder in die Industrie, die wiederum von jenen Wissenschaftlern beraten werden. (Professor Überla vom BGA war wohl das bisher krasseste Beispiel.)
Sie beherrschen aber auch die Juristen. Denn auch
dort sind sie mit ihrem materialistischen Weltbild gutachterlich
tätig....< [Ende des Zitats]
Vor allem wird auch verwiesen auf die Arbeiten: DMM 14 - "Wir
müssen jetzt Umdenken lernen und dürfen nicht auf den jüngsten
Tag warten" (DMM = DABEI-Mitglieder-Manuskripte, siehe am
Schluß dieser Arbeit), DMM 79 - "Was kann der Mensch zum
Schutz der durch ihn gestörten Erdatmosphäre beitragen?",
DMM 80 - >Perpetuum Mobile und Klima-Katastrophe<, FRIEBE,
E. (1990): "Das Energie-Erhaltungs-Prinzip - Ursache
zahlreicher Mißverständnisse", FRIEBE, E. (1991): >Der
CARNOTsche Wirkungsgrad - Ein folgenschwerer Irrtum<.
Ferner soll auf die bereits genannte Buchreihe: "Facetten
der Physik", hrsg. von SEXL, R. U., Verlag Friedr. Vieweg,
Wiesbaden, besonders aufmerksam gemacht werden. Schließlich sind
die Zeitschriften: "Praxis der Naturwissenschaften - Physik
(PdN-Ph)", Aulis Verlag Deubner & Co KG, Köln, und
"raum & zeit", Ehlers Verlag GmbH, 8029 Sauerlach,
als richtungsweisend für eine ganz neue Wissenschafts-Auffassung
hervorzuheben.
Ich gebrauche anstelle des Ausdrucks Mafia gewöhnlich
den der Clique; und ich bekam über mein Berufsleben hinweg bis
heute das Cliquenwesen nur zu hautnah zu spüren: eben weil ich
es immer hilflos bekämpft habe. (Eng damit verbunden ist das
heute als Mobbing geächtete Ausschlußverfahren unter Verächtlichmachung
bis hin zur tödlichen Kränkung. Auch dagegen gründete man
wieder Ausschüsse und Gremien; weiter durfte bisher nicht
gedacht werden.) Besonders über das Musikleben steht die
Bezeichnung Clique für persönlichen Zusammenhalt und ist
emotional positiv besetzt (siehe Internet). Mittels biotelen
Gutachtenverfahrens soll aber dieser persönliche Zusammenhalt deshalb (auf)gelöst werden, weil
die Clique zur Bevorzugung von Gruppeninteressen zu Lasten anderer neigt
und weil in ihr die unvermeidbare
Tendenz schlummert zur Mafia auszuarten, sobald der Machtfaktor unkontrollierbar
wird. Aber auch außerhalb
des biotelen Gutachtenverfahrens ist von Seiten einer
rechtsstaatlich organisierten Gesellschaft Wachsamkeit geboten.
http://ourworld.compuserve.com/homepages/Ekkehard_Friebe/homepage.htm
Stiftung Vereinigende Wissenschaften e. V. - eine Initiative zur Einheit von Natur- und Geisteswissenschaften
Hintergrund
Sowohl die Geisteswissenschaften als auch die aus ihnen hervorgegangenen Naturwissenschaften entstammen beide ein und demselben ureigenen, zutiefst menschlichen Anspruch, die Welt deuten und erklären zu können. Aber zwischen beiden Zugangsweisen hat sich indes eine scheinbar unüberbrückbare Kluft aufgetan, die den Blick für notwendige und wesentliche Einsichten in größere Zusammenhänge verstellt.
Die mit der Aufklärung historisch gewordene Trennung der Natur- von den Geisteswissenschaften führte einerseits in den einzelnen Disziplinen der Naturwissenschaften zu bahnbrechenden Erkenntnissen. Andererseits jedoch haben die Naturwissenschaften nicht zugleich auch die Orientierung gebende Verbindlichkeit der Geisteswissenschaften übernommen und so den Menschen mehr und mehr seiner ethischen Dimension beraubt.
Die immer weiter getriebene Trennung von Geist und Materie verlangt im wissenschaftlichen Diskurs nach einem übergreifenden Ansatz, welcher die Sinnfrage wieder zuläßt und neu in den Mittelpunkt aller Lebensbezüge stellt. Es ist an der Zeit, zu einer Ethik zu finden, welche die gemeinsamen Wurzeln aller Sichtweisen offenlegt, definiert und in ein einheitliches Weltbild einbettet.
Ziel
... Die "Stiftung Vereinigende Wissenschaften e.V." soll die Idee einer Vereinigung von Natur- und Geisteswissenschaften, von Glauben und Wissen fördern und zu einer neuen konstruktiven Verhältnisbestimmung in der Gesellschaft beitragen. Sie soll dem in Wissenschaft und Forschung Tätigen helfen, über den eigenen Kompetenzbereich hinaus zu einer Bewußtwerdung einer beide Seiten verbindenden Geisteshaltung zu gelangen.
Es soll das Experiment gewagt werden, die Merkmale und Elemente einer zukünftigen General- und Leitwissenschaft zu erarbeiten. Sie soll einen gemeinsamen Bezugsrahmen für alle Teilwissenschaften schaffen. Insbesondere soll sie eine Struktur und Sprache zur Verfügung stellen, die es ermöglicht, zu einem gemeinsamen verbindlichen Wertesystem zu gelangen.
Diese Struktur und Sprache soll vor allem auch die überlieferten religiösen Formen besser verständlich machen, indem das in ihnen enthaltene Symbolische und Archetypische aufgedeckt wird. Durch sie soll über einen Minimalkonsens hinaus zwischen den alten Weisheitslehren und den modernen Naturwissenschaften eine neue und notwendige interdisziplinäre Offenheit geschaffen werden. Forschung und Wissenschaft sollen sich nicht allein an technischem Fortschritt und wirtschaftlichem Erfolg orientieren, sondern der Sinnfindung und einem tieferen Verständnis aller Lebenszusammenhänge und deren Traditionen dienen....Die Mitarbeit
...Dabei sind neben den notwendigen Hochschullehrern oder Akademikern auch Autodidakten angesprochen, deren Denkansätze jenseits des herkömmlichen Wissenschaftsparadigmas angesiedelt sind. Solche Denker sollten sich durch den Ruf von Erwin Schrödinger (Physiker und Nobelpreisträger) ermutigt fühlen: >Ich sehe keinen einzigen Ausweg aus dem Dilemma - wenn wir unser wahres Ziel nicht für immer verlieren wollen -, als daß sich einige von uns an die Synthese von Fakten und Theorien heranwagen, wenn auch mit übernommenem und unvollkommenem Wissen - und mit dem Risiko, sich lächerlich zu machen.< ....
http://www.science-foundation.de/d1.htm
Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen
Bad Neuenahr- Ahrweiler GmbH Direktor: Professor Dr. Carl Friedrich GethmannDie Europäische Akademie widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung und Beurteilung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen für das individuelle und soziale Leben des Menschen und seine natürliche Umwelt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung absehbarer mittel- und langfristiger Prozesse, die insbesondere durch Natur- und Ingenieurwissenschaften und die medizinischen Disziplinen geprägt sind. Die Europäische Akademie führt in wissenschaftlicher Unabhängigkeit einen Dialog mit Wirtschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft.
Die Europäische Akademie hat die Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gesellschafter sind das Land Rheinland-Pfalz und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR).
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligt sich an der Finanzierung im Rahmen seiner Projektförderung. Geschäftsführer und Direktor der Gesellschaft ist Professor Dr. phil. Carl Friedrich Gethmann, der das Fach Philosophie mit dem Schwerpunkt Angewandte Philosophie an der Universität Essen vertritt.Ziele
Die Europäische Akademie will zu einem rationalen Umgang der Gesellschaft mit Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen beitragen. Diese Zielsetzung realisiert sich vor allem in der Entwicklung von Empfehlungen für Handlungsoptionen unter dem Gesichtspunkt langfristiger gesellschaftlicher Akzeptabilität. Rationale Bewältigung von Konflikten um Wissenschaft und Technik ist eine wesentliche Voraussetzung für langfristig verläßliche Wissenschafts- und Technikpolitik. In der wissenschaftlichen Arbeit der Europäischen Akademie realisiert sich die Verantwortung des Wissenschaftssystems gegenüber der Gesellschaft.
Die Repräsentative Parlamentarische Demokratie baut auf Persönlichkeitsautorität in schwankender Pluralität und ist deshalb und wegen der kurzen Wahlperioden stark publizitäts- und damit mediengebunden. Es hat sich bereits spätestens im 19.. Jahrhundert (vgl. John Stuart Mill) ein Parteiendualismus zwischen Wirtschafts- und Volkspartei eingefahren, wobei Aktivitäten der letzteren auch wenn beide Lager sich als demokratische Mitte oder Volksparteien ausgeben sich wieder in außerparlamentarische Kanäle (z. B. Attac) zu verschieben drohen. Es wird von beiden Fronten an Emotionen und eng zeitgebundene Eigeninteressen appelliert. Der Wissenschaft fällt dabei immer mehr eine Legitimierungsfunktion zu, und sie soll dabei auch ein Bestreben nach Nachhaltigkeit stützen.
Um einem solchen gerecht zu werden, müßte die Wissenschaft zunächst einmal sich selbst auf ein ethisches Fundament einigen, welches den wichtigsten Gemeinwohlfunktionen Rechnung trägt; die gesellschaftliche Akzeptanz von auf solcher Grundlage wissenschaftlich erarbeiteten langfristigen Problemlösungen ist ein wichtiges, aber der Rangfolge nach sekundäres Problem. Dabei scheint unter biotelen Gesichtspunkten nicht so sehr die Langfristigkeit der öffentlichen Akzeptanz vordergründig problematisch zu sein, sondern die augenblickliche, welche doch auch Verzicht auf momentanen Lebensgenuß und Willkürfreiheit der Gruppen wie der Einzelnen einfordern muß. Eine biotel-ethisch fundierte Politik und Technikanwendung würde durch seine langfristig heilsamen Ergebnisse überzeugen, wenn man sie erst einmal zur Anwendung brächte!
Adressaten
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit der Europäischen Akademie richten sich zunächst an die einschlägigen wissenschaftlichen Disziplinen, ferner an wissenschaftspolitisch entscheidende Institutionen der Exekutive und Legislative in Europa. Schließlich wendet sie sich mit ihrer Arbeit an die von den Wissenschafts- und Technikfolgen potentiell betroffene Öffentlichkeit.
Die Europäische Akademie erwartet, daß ihre wissenschaftliche Arbeit Rückwirkungen auf das Selbstverständnis der Wissenschaften hat. Durch rationale Reflexion über Folgen von Wissenschaft und Technik soll die Verantwortung des Wissenschaftlers als ein wichtiger Faktor in der Selbststeuerung des Wissenschaftssystems gestärkt werden....http://www.europaeische-akademie-aw.de/
Europäische Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz
in Berlin eröffnetDer Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Dr. Joachim Jacob, und der Konzerndatenschutzbeauftragte der DaimlerChrysler AG, Prof. Dr. Alfred Büllesbach, vertraten die öffentlichen sowie die betrieblichen Datenschutzbeauftragten.
Prof. Dr. Michael Klöpfer von der Humboldt-Universität zu Berlin hielt den Festvortrag zum Verhältnis zwischen Informationsfreiheit und Datenschutz als den Säulen der Informationsgesellschaft.
Der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Dr. Hansjürgen Garstka, auf dessen Initiative die Akademie gegründet wurde: >Die Akademie wird an der Schnittstelle zwischen West-, Mittel- und Osteuropa ein Forum sein, das die Idee der Informationsfreiheit und des Datenschutzes so fördern wird, wie es deren Bedeutung in der Informationsgesellschaft entspricht.<...
http://www.datenschutz-berlin.de/aktuelle/presse02/presse07.htm
Kommunikationsmanagement in der Biologischen Sicherheitsforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
K. Sinemus, K. Platzer Darmstadt: Vom
wertfreien Raum zur verantworteten Wissenschaft - Teil 3:
Eine ethische Theorie sittlicher Urteilsfindung nach Heinz Eduard
Tödt
>Modernes Denken und Handeln scheute keine Anstrengung,
Probleme zu neutralisieren, sie 'wertfrei' und damit leichter
handhabbar erscheinen zu lassen... Die Stilisierung zur
Wertfreiheit hin kann und darf ... nur eine Teilbewegung sein...<
( H. E. Tödt: Perspektiven theologischer Ethik, 1988, München,
S.82 )
Einleitung: Das moderne sittliche Bewußtsein wird von der Überzeugung
geleitet, dass man mit der einfachen Deduktion aus festgelegten
moralischen Einstellungen nicht der Tragweite und Neuartigkeit
der in der modernen Welt auftretenden Problemzusammenhänge
gerecht wird. Man muß vielmehr in einem aushandelnden Verfahren
den Weg vom Ethos hin zur Urteilsbildung und
Handlungsentscheidung beschreiten oder, herausgefordert
durch den Druck konkreter Probleme, in einer gegensätzlichen
Bewegung die Geltung spezifischer Verhaltensnormen angesichts des
zu beurteilenden Problems prüfen.
Es macht sich auch hier der Zeittrend zu
dialektischem Verhandeln bemerkbar, dem sich gänzlich zu
unterwerfen sicherlich einen Rückschritt bedeuten würde: und
sei es durch die Handlungsverzögerung, die sich aus derartigen
Diskursen ergibt. Es gibt sicherlich auch Problemlösungen, die
sofort getroffen werden müssen und deren Sofortlösung t aus den
überkommen Regeln heraus auch verantwortet werden kann. Unter
biotelen Gesichtspunkten betrachtet, wird hier zur längst fälligen
Entscheidung aufgerufen, alle biotelen Aspekte zugleich zu berücksichtigen
und sich nicht etwa allein dem Aspekt der AKTIVITÄT
dem Zeitgeist entsprechend folgend von einer "Ethik
des Erfolgs" leiten zu lassen.
Eine ethische Theorie sittlicher Urteilsfindung
von Heinz Eduard Tödt
Problemorientierte Auseinandersetzungen, die sich auf der
Vollzugsebene abspielen, führen zu sittlichen Urteilen. Die
Reflexion über sittliche Fragestellungen auf eine
wissenschaftlichen Ebene (Theorieebene) wird hingegen 'ethisch'
genannt... Tödt wählt den die beiden Aspekte Handeln und
Erleiden umfassenden Begriff des 'Sich-verhaltens', der auf ein
relationales Geschehen 'Verhalten-zu' hinweist, das als ein 'Sich-verhalten-zu'
immer auch ein selbstbezügliches ist. Der sittlich Urteilende
setzt seine Identität und Integrität in der Entscheidung aufs
Spiel. Er geht ein Wagnis ein, denn er kann sich selbst verfehlen
und so gegenüber sich selbst schuldig werden. Das Gewissen ist
Indikator für das Gelingen und Misslingen in dieser Hinsicht...
Es wird dann die "Sach- und
Verlaufstruktur sittlichen Handelns" in einem "operationalen
Schema" aufgestellt. Ich ergänze hier, daß der
nichtwissenschaftlich bearbeitete Verhaltenskodex einer
Gesellschaft in passender Weise von Ethik als Moral (mos, mórês
= Sitten, Gebräuche ) unterschieden wird.
1. ...Sektorale Probleme können mit spezifischen
Sachkompetenzen (technisch, ökonomisch. politisch, medizinisch,
juristisch usw.) gelöst werden. Die sitlliche Wahrnehmung des
Problems bemüht sich um eine ganzheitliche Wahrnehmung. Das
Problem wird von seiner Sektorialität entgrenzt und in den
Gesamtzusammenhang des Lebens eingeordnet...
Hier wird das Gewissen (oder der kategorische
Imperativ) infolge Komplexität der Sachverhalte überfordert und
muß die biotele Gutachteneinrichtung (nach Immanuel Kant: die
Urteilskraft) in Aktion treten, was schon die Forderung des
folgenden Satzes umfaßt:
2. .. Die Situationsanalyse muss mit Blick auf mögliche
Folge- oder Nebenwirkungen durchgeführt werden. Die Grenzen der
Vorhersehbarkeit machen oftmals ein Abwägen notwendig, welche
Entscheidung den sittlichen Vorzug verdient, also am ehesten zu
verantworten ist...
Auch die Risikoabschätzung (Vorsorge) fällt,
soweit sie unter sachlichen Gesichtspunkten getroffen werden
kann, noch in das Aufgabengebiete der biotelen Begutachtung.
3. ... Das dritte Sachmoment >besteht im Erwägen
von Verhaltensoptionen, die als Antwort auf ein Problem geeignet
und sittlich geboten erscheinen.<
Verhaltensoptionen sind Vorstellungen oder Entwürfe in die
Zukunft hinein auf das, was möglich erscheint...
Hier betreten wir bereits einen Bereich, der
sich an der Grenze vom "Sachmoment" zur Subjektzone (Bewußtseinssphäre)
befindet und in letztere übergeht. Die biotele Gutachteninstanz
trägt dem Rechnung, indem sie über Selbstbefragung der
Gutachter oder in besonders bedeutsamen Angelegenheiten
Stichprobenumfragen unter den Betroffenen bzw. in der
Gesamtbevölkerung durchführt und versucht, den Ergebnissen
durch Anpassung ihres jeweiligen Gesetzentwurfes oder durch
Aufschiebung oder Aufgabe (Annullierung) desselben Rechnung zu
tragen. "Bedeutsam" ist hier in seiner subjektiven
Wertung zu verstehen, also im Ausmaß der erweckten Emotionen
unter von biotelen Gesetzen Betroffenen und der Gesamtbevölkerung
(national und global gesehen). Auch hier wiederum wird dem
vierten und vor allem dem fünften und auch sechsten "Sachmoment"
vorgegriffen. Dies ergibt sich aus der Zweiteilung des biotelen
Gesetzgebungsverfahrens in Begutachtung als "objektiver"
Teil und Abstimmung durch die Betroffenen als "subjektiver"
Teil. Die Anführungszeichen setzte ich, weil subjektive Momente
(wie Gefühle) auch bei den Gutachtern eine Rolle spielen und
weil die abstimmenden "Laien" ja auch von ihrem
Verstand Gebrauch machen.
4.. Das vierte Sachmoment im Prozess sittlicher Urteilsfindung umfaßt die >Auswahl und Prüfung von Normen, Gütern und Perspektiven, die für die Wahl unter möglichen Verhaltensoptionen angesichts eines Problems relevant sind.<
5. Das fünfte Sachmoment zielt auf >die Prüfung der sittlich-kommunikativen Verbindlichkeit wählbarer Verhaltensoptionen und der sie leitenden Personen, Güter und Perspektiven<.
6... Das sechste Sachmoment ist >der
Urteilsentscheid als integraler kognitiver, voluntativer und
identitätsrelevanter Akt, der eine in eigenes Verhalten
umzusetzende sittlich relevante Antwort auf das Problem<
darstellt...
Heinz Eduard Töldt greift bei dem Versuch einer ethischen
Theorie sittlicher Urteilsfindung auf Anregungen aus Georg
Picht's Zeitphilosophie zurück...
Es soll hier nicht verwischt werden, daß die
vom Autor gemeinte sittliche Entscheidungssphäre weit über den
biotele Gesetzgebungsbereich und über Gesetzgebung überhaupt
hinausreicht und feineren Kriterien unterliegt, die ja auch dem
Aufbau des Selbstwertgefühles und wie benannt der Identität
und Persönlichkeit dienen; und dies wiederum ist keineswegs eine
Perspektive außerhalb des "öffentlichen Interesses".
.
Denn die Selbstbezogenheit, die der Sittlichkeit eigen ist, wird als GEGENSEITIGKEIT (Reziprozität als Sonderfall der Reflexivität) erst so richtig sozial wirksam, auch wenn sie im Einzelfall nicht einmal unbedingt der Bestätigung durch andere bedarf. Aber Rechtsstaatlichkeit muß in den Gewissen der einzelnen verankert sein, wenn im Überfluß der Dynamik noch Stabilität gerettet werden soll.
http://www.biosicherheit.de/pdf/schule/Modell_Toedt.pdf
Lecture held at the Fachhochschule für Bibliothekswesen in Cologne in 1990
Walther Umstätter, Informationsmanagement und die Schlamperei in der Wissenschaft
In den USA beschäftigte sich 1981 ein Ausschuß
mit dem Thema >Betrug in der biomedizinischen Forschung<.
Zu dieser Zeit wurden wiederholte Versuche unternommen um Betrügereien
aufzudecken und sie wurden mehrfach diskutiert. Fölsing schrieb
ein Buch mit dem Thema >Der Mogelfaktor. Wissenschaftler und
die Wahrheit< (1984), das man inzwischen nur noch in der
Bibliothek bekommt, und damit wurde es entsprechend den
Megatrends auch um dieses Thema wieder ruhiger. Viele der bei Fölsing
erwähnten Fälle sind bekannt, aber vielen ist sicher auch
zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt worden, denn sie sind nicht nur
die vielbeschworene Spitze eines Eisbergs, sie sind vielmehr
symptomatisch für ein fehlendes Knowledge Management.
In Wirklichkeit ging und geht es gar nicht so sehr um den echten
Betrug in der Wissenschaft. Es geht vielmehr um das fehlende
Management, und um Schlampereien. Und es geht um eine
Problematik, die die Wissenschaft zu ersticken droht, weil sie
uns Tag täglich umgibt. Da ist einerseits der permanent
wiederholter Unsinn in der Fachliteratur und noch mehr in den
Massenmedien. In denen Information, Nachricht, Signal oder Wissen
in einen Topf geworfen werden, als ob man noch nie etwas von
Informationstheorie gehört hätte, um nur ein Beispiel von
vielen zu nennen....
Wir sehen also, daß die Suche nach Fakten im Chaos der Meinungen, Mißinformationen und Übertreibungen zunehmend zur Suche der Stecknadel im Heuhaufen wird.
Da werden Ergebnisse, die oft schon von der Fragestellung her falsch sind in Zeitschriften publiziert, die nichts anderes sind als das Sprachrohr bestimmter Persönlichkeiten und Gruppen. Und andererseits werden Beiträge abgelehnt, die nobelpreisträchtig sind. Es sei nur an die Entdeckung des Radioimmunoassays erinnert, die zuerst nicht publikationsfähig und später nobelpreisträchtig war. Die Ablehnung erschien später als Faksimile in Science....
Es kann nicht das Ziel der Wissenschaft sein sich von Interessengruppen reglementieren zu lassen oder sich widersprechende Parteien gegenseitig unterdrücken zu lassen. Vielmehr muß Wissenschaft wieder auf ihren Ursprung zurückgeführt werden. Sie muß ohne jeden Vorbehalt um Objektivität kämpfen und sie muß nachprüfbar sein.
Der Humboldt' sche Gedanke einer unabhängigen Wissenschaft war nicht nur im Kommunismus unverstanden, er ist heute durch die finanzielle Abhängigkeit und die sogenannte Evaluierung allgemein und hochgradig gefährdet.
http://www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/infopub/lectures/lectl.html
"Evaluierung" bezieht sich heute, in einer Finanznotlage der Bundesrepublik, nahezu ausschließlich auf die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit und konzentriert sich derzeit insbesondere auf eine Mehrzahl von Instituten, die sich ihrerseits der Aufgabe einer Art Evaluierung der Wirtschaft bis zur Wirtschaftsprognose hin verschrieben haben.
Ärztezeitung Nr.111, 30. JUni 2003:
Wirtschaftsforscher müssen sich prüfen lassen
Hamburg (dpa) ... im Frühjahr und im Herbst überreichen die führenden
Wirtschaftsforschungsinstitute ihr Konjunkturgutachten an die
Bundesregierung... >Wozu braucht Deutschland sechs
Wirtschaftsforschungsinstitute?>, fragt das Hamburger
Nachrichtenmagazin >Spiegel<. Der Einfluß der Forscher sei
gering, die Gutachten eigentlich überflüssig... [Kurze
Charakterisierung der sieben Einzelinstitute im Überblick ebenda]
(a. a. O. S.19)
Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz
In seiner Stellungnahme zur Systemevaluation der Blauen Liste vom November 2000 hat der Wissenschaftsrat empfohlen, die regelmäßige Begutachtung der Einrichtungen der Blauen Liste in die Verantwortung der Leibniz-Gemeinschaft zu übergeben. Mit seiner Erklärung >Sicherung der Qualität der Forschung< vom Januar 2001 hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft dieser Empfehlung entsprochen und ein externes Evaluationsverfahren eingerichtet. Auf dieser Grundlage hat sich der Ausschuss Forschungsförderung der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) dafür ausgesprochen, das Ergebnis dieser Evaluierungen der Überprüfung der Fördervoraussetzungen von Blaue Liste-Einrichtungen zugrunde zu legen.
Zur Vorbereitung seiner
Stellungnahmen hat der Senat den Senatsausschuss Evaluierung (SAE) *) eingesetzt, dem Mitglieder des Senats,
Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Ländern sowie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angehören, die nicht
aus Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft stammen. Die den
wissenschaftlichen Stellungnahmen des Senats zugrunde liegenden
Bewertungen werden von Bewertungsgruppen durchgeführt, denen
neben Mitgliedern des SAE mehrere erfahrene Sachverständige aus
dem In- und Ausland angehören (siehe >SAE: Grundsätze zu
Aufgaben und Verfahren<).
http://www.wgl.de/relanch/evaluierung/index.html
*) Daß mit dem biotelen Gutachtenverfahren eine wirtschaftlichere und für manche bedeutende Entscheidungsfälle treffsichere Alternative zur Gremienentscheidung angeboten wird, ja wichtige Anregungen von Einzelentdeckern erst der Beurteilung zugeführt werden können, wurde leider bisher nicht erkannt.
Aktuelles aus der Leibniz-Welt der Wissenschaft
.... Manchmal zeigt sich erst nach vielen Jahren, welches Potenzial in einer Entdeckung steckt. Die Geschichte ist voll von solchen Beispielen: Berühmt geworden ist der Ausspruch von IBM-Chef Thomas Watson im Jahr 1943: >Ich glaube, es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht fünf Computern<. Viele Mitarbeiter der Leibniz-Gemeinschaft im Bereich Technologietransfer (und nicht nur dort) arbeiten daran, dass solche Fehleinschätzungen vermieden werden.
Viele drängende Fragen der Moderne können jedoch nicht allein durch die Naturwissenschaften beantwortet werden. Kritiker könnten behaupten, dass sie erst durch die Naturwissenschaften oder deren technische Resultate geschaffen worden sind. Denken wir z. B. an die ethischen Fragestellungen in der Molekularbiologie oder die starke Zunahme von Allergien. Zyniker machen u. a. die Fortschritte in der Medizin und Arzneimittelkunde für die demografische Entwicklung und den Zustand der Sozialversicherungen verantwortlich.
Es sollte hier klargestellt werden, daß die Verantwortlichkeit etwa für die forcierte Industrialisierung im Zuge der Bevölkerungszunahme, die hierzulande durch Einwanderung gefördert wird bei Übernutzung der Natur für den Export bisher gänzlich bei den Politikern liegt und von diesen kaum wahrgenommen wurde oder , wenn man auf das nicht gerade zur Lösung langfristiger Probleme zweckmäßig eingerichtete politische System sieht, kaum wahrgenommen werden konnte. Es ist längst überfällig, daß die Wissenschaft hier politischen Einfluß gewinnt; ich sage die Wissenschaft und meine nicht die Wissenschaftler. Denn da Komplexlösungen gefunden werden müssen, wie sie nur die vereinigte Wissenschaft finden kann, gäben die spezialisierten Einzelwissenschaftler aus ihrer Sonderperspektive heraus oft keine günstige Figur auf dem politischen Parkett ab; sie könnten sogar die Autorität, und damit meine ich das Ansehen, der Wissenschaft als Ganze in der Öffentlichkeit schwächen. Die politische Abstinenz der Wissenschaftler greife ich nur insofern an, als sie sich nicht um das Gemeinwohl, ja nicht einmal mehr um deas Wohl der Gesamtwissenschaft kümmern, soweit nicht etwas für Ihre Sonderdisziplin dabei herausspringt.
Hier zeigt sich die Notwendigkeit eines
integrierten Forschungsansatzes, der gesellschaftliche und
technische Aspekte einschließt. Jede Wissenschaft für sich
allein scheint angesichts der Komplexität drängender Probleme,
die mitunter seit Jahren drängen, überfordert. Die Leibniz-Gemeinschaft
stellt mit ihrer Vielfalt einen Pool beratenden Sachverstands zur
Verfügung.
http://www.wgl.de/relanch/aktuelles/index.html
Hier wird richtigerweise und der demokratischen Doktrin entsprechend die wissenschaftliche Diskurspflege in den Mittelpunkt gestellt. Ich gebe jedoch zu bedenken, daß dabei unter Druck der staatlichen Finanznot und der Präsidentschaft des von mir hochgeschätzten Prof. Hans-Olaf Henkel eine Tendenz zur Überbetonung der "Ethik des Erfolgs" insbesondere im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit unterstellt werden darf. Andere Gesichtpunkt werden zwar als wichtig erkannt oder besser erahnt, die zwölf biotelen Aspekte aber werden im Diskurs nur in zufälliger Streuung von den unterschiedlichen Experten vertreten, und mit hoher Wahrscheinlichkeit der eine oder andere davon, da im Diskurs nicht einzeln bewußt gemacht, vernachlässigt werden. Widerspricht aber ein Problemlösungsansatz auch nur einem der biotelen Aspekte gänzlich, so ist er auf Dauer zum Scheitern verurteilt.
Rheinische Post 27. November 2001, Deutsches Hygienemuseum
Die Stimme der Vernunft
Bürgerkonferenz In Deutschland werden Experten zur Gentechnik
befragt, bevor Politiker folgenschwere Entscheidungen treffen. In
Dresden durften jetzt Laien mitreden.
Wann dürfen Gentests eingesetzt werden? Das diskutieren
Abgeordnete von Bund und Land, Minister und Ministerpräsidenten,
Enquetekommissionen, Nationaler Ethikrat, Mediziner, Biologen,
Juristen, Kriminologen, Wirtschaftsvertreter,
Wissenschaftsorganisationen, . . . - und jetzt redet noch einer
mit: das Volk.
19 Menschen aus allen Teilen Deutschlands, der jüngste 17, der
älteste 75 Jahre alt - Student, Polizist, Schüler,
Krankenschwester, Hausfrau - , trafen sich in Dresden zur "Bürgerkonferenz
Gendiagnostik".
Im Gegensatz zu Berufspolitikern haben diese Volksvertreter kein
Mandat. Die Organisatoren der Konferenz, das Deutsche Hygiene-Museum
Dresden, wählte sie nach dem Zufallsprinzip aus. Einzige
Vorgaben: Sie sollten unterschiedliche Generationen und
verschiedene Lebensläufe vertreten - und nicht mehr vom Thema
verstehen, als vom Mitglied einer landestypischen Stammtischrunde
zu erwarten ist. Eigene berufliche Interessen an der
Gendiagnostik galten als Ausschlusskriterium. Drei Wochenenden
machten sich die Unkundigen dann kundig; sie lasen sich ein,
befragten Experten zu Erbgutanalysen, Pränataldiagnostik und
Gentests an Retortenbabys und mühten sich schließlich nach Art
der Geschworenengerichte, zu einem Votum zu kommen. Das übergaben
sie gestern an den parlamentarischen Staatssekretär im
Bundesministerium, Wolf-Michael Catenhusen, und Ekkehard Winter
vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.
Erbgut-Check von Erwachsenen
Sachkundig und durchdacht lesen sich die zum Teil sehr konkreten
Empfehlungen, die die Laien zum Einsatz von Gentests formuliert
haben. Beispiel Erbgut-Check von Erwachsenen: Derartige
Vorsorgeuntersuchungen dürfen nach Meinung der Bürgerrunde nur
von entsprechend ausgebildeten Ärzten >bei vorliegender
Indikation und vorausgegangener umfangreicher Beratung<
angewendet werden. Eine übergeordnete Instanz müsse die Qualität
der Tests sicherstellen. Und Versicherungen dürfen >keinen
Zugriff auf genetische Daten erhalten.<
Nur noch eine Stimme im Konzert? Nein, meint etwa Karin Rießelmann
(57), selbst Mitglied der Laien-Runde. >Uns treibt nicht die
Neugier der Forscher; wir haben weder wirtschaftliche noch
politische Interessen. Es sind allein unsere Wertvorstellungen,
die sich in der Stellungnahme widerspiegeln<, erklärt die
Hausfrau aus Ratingen. Diese Unabhängigkeit verleihe ihrer
Stimme Gewicht. >Wir hoffen jetzt, dass sie auch von den
politischen Entscheidern gehört wird.<
Tatsächlich ist das Dresdner Experiment nicht an den
Empfehlungen der Bürger zu messen, sondern daran, ob sie
Wissenschaft und Politik ernst nehmen. Denn das hätten sie
verdient, meint Jörg Naumann vom Hygiene-Museum. >Erfahrungen
unserer Nachbarländer zeigen, dass sich Laien innerhalb kurzer
Zeit in schwierige Themen einarbeiten können, die entscheidenden
Fragen stellen und pragmatische Lösungen finden.<
In Dänemark etwa ruft die Regierung bereits seit 20 Jahren nach
Volkes Stimme, bevor sie weitreichende Gesetzesinitiativen auf
den Weg bringt. Laien diskutieren dort in sogenannten Konsensus-Konferenzen,
ob im Land genmanipulierte Lebensmittel aufgetischt oder
Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Ihre Stellungnahmen dienen
dem Parlament als Entscheidungshilfe.
In Deutschland dagegen werden grundlegende (ethische) Fragen an
Experten-Runden delegiert; je relevanter das Problem, desto mehr
Experten reden mit ...
...Während einer Bürgerkonferenz - das Thema
Organtransplantation stand zur Debatte - warb ein Fachmann vor
den Laien für die Organspende. Nachdem er viele kluge Argumente
vorgetragen hatte, fragte eine Frau, ob er selbst einen
Organspenderausweis habe. Der Experte verneinte. So schnell lässt
sich Glaubwürdigkeit überprüfen man muss nur die
richtigen Fragen stellen.
Kathrin Lenzer. Die Empfehlungen der Bürgerkonferenz zur
Gendiagnostik stehen im Internet unter: www.buergerkonferenz.de
Die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger sind auf Grund der
positiven Erfahrungen anderer Bürgerkonferenzen in London, Basel
und Kopenhagen nach einem Zufallsverfahren ausgewählt worden. In
allen 16 Bundesländern lieferten die Einwohnermeldeämter der
Landeshauptstädte und je einer weiteren Gemeinde mit maximal 10.000
Einwohnern jeweils 250 Adressen; hinzu kamen aus den acht bevölkerungsstärksten
Bundesländern weitere 250 Adressen einer mittelgroßen Stadt mit
50.000 bis 100.000 Einwohnern.
Auf dieser Basis konnten in 40 Gemeinden des gesamten
Bundesgebietes rund 10.000 Personen angeschrieben werden, von
denen sich 255 bis zum 24. Juni 2001 für die Bürgerkonferenz
bewarben. Aus den Rückmeldungen wurden von zwei Besuchern des Deutschen Hygiene-Museums
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der "Bürgerkonferenz
Streitfall Gendiagnostik" ausgelost.
Die 19köpfige Bürgergruppe setzte sich aus 10 Frauen und 9 Männern
aus ganz Deutschland im Alter von 17 bis 75 Jahren zusammen.
http://www.buergerkonferenz.de/pages/start_dhmd2.htm
Begleitende Evaluation der Bürgerkonferenz >Streitfall Gendiagnostik< - Fraunhofer Institut Systemtechnik und Innovationsforschung (Karlsruhe)
Will man unter einem echten Dialog den wechselseitigen
Austausch von Wissen, Meinungen und Argumenten versehen, bei dem
alle Beteiligten als Partner gleichberechtigt aufeinander zugehen,
um den anderen zu versehen, so war die Bürgerkonferenz in diesem
Punkt nur bedingt erfolgreich... (a. a. O. S.57)
Bei den vorgeschlagenen Themen handelt es sich durchweg um Themen
gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Im Vergleich zu der Vielfalt
der vorgeschlagenen Themen sind Vorschläge aus dem Bereich
Biomedizin eher randständig... (a. a. O. S.61)
Wissenschaftlich gesehen ergaben sich keine
neuen Erkenntnisse zum Diskussionsthema (a. a. O. S.58). Die
Kosten von Bürgerkonferenzen werden mit 50.000 bis 240.000 Euro
als verhältnismäßig hoch eingeschätzt. Die Forderung nach
"schnellerem Reagieren" und "zeitlicher Anbindung
an und Integration in den politischen Entscheidungsprozeß"
ließ den Vorschlag "einer Federführung durch parlamentsnähere
Institutionen" aufkommen (a. a. O. S.61) ; was der Gängelung
des Volkes durch dessen Repräsentanten meines Erachtens neue Möglichkeiten
eröffnen würde; es würde dadurch überwiegend dem Bedürfnis
nach stärkerer Legitimation der Regierungspolitik vor der Öffentlichkeit
entsprochen. Auf der Themenliste nach Häufigkeit der Nennung
standen Gesundheitsreform, Schule, innere Sicherheit und
Energieversorgung oben an, gefolgt von der Gruppe "Zukunft
der Rentenversorgung, Zuwanderung und Integration von Ausländern,
Sterbehilfe und Sterbebegleitung, Jugendschutz, Drogen und
Alkohol." Abgeschlagen ins nebensächliche waren die so
zentrale Themen wie "Arbeitmarktpolitik, Bürgerbeteiligung
und Bürgerrechte, Mobilität und Verkehr, Gendiagnostik...
Soziale Gerechtigkeit, Mobilfunk"
Die Bürgerkonferenz wurde örtlich in Dresden veranstaltet; wie
sich dabei im Nachhinein ergab, also unter einer Fragestellung,
welche zwar die Politiker nicht aber die Bürger sonderlich
interessierte. Mit der Medienresonanz bei "überwiegend
neutraler" Beurteilung war man nicht zufrieden. (a. a. O. S.51)
(Dennoch sollen offenbar weiterhin Politiker die Fragestellungen
diktieren; gefördert wurde denn auch das Projekt vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung.)
http://www.isi.fhg.de/publ/downloads/isi02b11/gendiagnostic.pdf
.
Daß Bürgerkonferenzen den Parlamentspolitikern meiner Meinung nach überlegen sein können, ergibt sich bereits aus der parteipolitischen und oft ideologisch bestimmten Prägung der letzteren. Möglicherweise lassen sich Durchschnittsbürger auch leichter von Fachwissenschaftlern überzeugen, gerade weil Bürger nicht über die Macht verfügen, wissenschaftliches Urteil im Sand zerrinnen zu lassen und dementsprechend als bloß sekundär-relevant einzustufen. Der biotele Kontrollkörper wäre gezwungen, den Ergebnissen solcher Bürgerkonferenzen größere Beachtung zu schenken: schließlich ist doch jedes biotele Gesetz bei Veto der Betroffenen und dies ist doch in der Regel die Bürgerschaft gescheitert, während über die Tätigkeit der Parlamentarier nur en bloque und alle vier Jahre abgestimmt wird und irgendwelche werden das Rennen bei der Wahl dann schon machen, meistens diejenigen, welche die größten Versprechungen machen. Eine derartige Bürgerkonferenz wäre natürlich besser beraten, wenn den Laien die Untersuchungsergebnisse und das Urteil aus einem biotelen Gutachten zur jeweiligen Problemstellung vorlägen.
http://www.buergerkonferenz.de/pages/meinungen/presse4.php?text=ja
Ein berühmt gewordenes Mittel für politische Bürgerbeteiligung ist der Runde Tisch
Ein DDR-Bürgerrechtler, der
damals selbst dabei war, äußert sich heute im Nachhinein
kritisch:
Publik-Forum, Nr. 23 vom 3. Dezember 1999
Der Runde Tisch
von Konrad Weiß
...Unsere Bereitschaft zum Dialog - wohl das am meisten gebrauchte und mißbrauchte Leitwort jener Tage - führte jedoch auch zu einer Reihe schwerwiegender Fehlentscheidungen.
Besonders folgenschwer und aus heutiger Sicht kaum noch verständlich war es, daß wir zwar die Machtinstrumente der SED - den Staat DDR, den Staatssicherheitsdienst, die Parteijustiz, die Parteimedien - beseitigt, die kommunistische Kaderpartei selbst aber nicht angetastet haben. Zumindest hätten wir darauf bestehen müssen, daß die SED aufgelöst und ihre Struktur zerschlagen wird. Stattdessen haben wir zugesehen, wie sie sich umbenannt und vorgeblich gewendet hat, in Wahrheit aber alles - Struktur, Mitglieder, Geld - behalten oder allenfalls temporär deaktiviert hat. Das gilt auch für die kommunistischen Blockparteien, insbesondere die CDU. Statt diese Funktionärsparteien, die nicht besser waren als die SED, schlichtweg zu verbieten, haben wir ihre Anbiederung an die Westparteien hingenommen.
Unsere alles entscheidende Stärke, die Gewaltlosigkeit, war zugleich unsere Schwäche. Während wir noch am Runden Tisch um Reformen und um die Demokratisierung der DDR rangen, bauten die machterfahrenen Kader längst im Verborgenen ihre neuen Organisationen auf, schleusten Geld in sichere Kanäle und ließen von besonders bewährten Genossen Unternehmen gründen, aus denen sich heute ihre Kriegskasse speist. Besonders sensible Bereiche, zum Beispiel die Medien, wurden regelrecht unterwandert. Während wir noch vom Küchentisch aus unsere Organisationen und Parteien aufbauten, manchmal ohne ein einziges Telefon, liefen bei der PDS längst wieder die Drähte und Computer heiß. Zahlreiche Probleme, mit denen wir uns im wiedervereinigten Deutschland herumzuschlagen haben, resultieren aus unserer damaligen Zaghaftigkeit. In vielem waren wir zu naiv und damit benutzbar. Oder haben aus ideologischer Verbohrtheit folgenschwere Fehlentscheidungen getroffen - so bei der Vernichtung der elektronischen Datenträger des Staatssicherheitsdienstes...
...In einer Demokratie... braucht man keine Runden Tische. Jedenfalls nicht in einer funktionierenden Demokratie, die nicht vom Konsens lebt, sondern von der Konfrontation. Wenn heute dennoch hier und da Runde Tische installiert oder gefordert sind, dann arbeiten entweder die gewählten Parlamente unzulänglich. Oder das Harmoniebedürfnis ist größer als die politische Vernunft, die weiß, daß Demokratie ohne Konkurrenz und Streit nicht auskommen kann.... © Konrad Weiß 1999-2003
Hiermit warnt Konrad Weiß sehr richtig vor der Gefahr der Cliquenbildung, welche sich über Konsens persönliche Vorteile und sei es nur derjenige der persönliche Bequemlichkeit verschafft. Manchem innerhalb eines Gremiums mag es nämlich bereits genügen "dazuzugehören", was anderen wiederum die Durchsetzung ihres persönlichen Willens erleichtert, woraus dann nicht so selten Willkürherrschaft entspringt.
http://www.bln.de/k.weiss/tx_tisch.htm
Der Zentrale Runde Tisch wurde in Ostberlin am 7. Dezember 1989 auf Drängen der Bürgerbewegungen und der Kirchen von der Modrow-Regierung eingerichtet. Kirchenvertreter moderierten im Gespräche zwischen den SED-Vertretern und den Opposionellen bei weitgehender Öffentlichkeit auch für Forderungen wie die nach freien Wahlen und Auflösung des Amtes für nationale Sicherheit, das gerade das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) abgelöst hatte. http://www.dhm.de/lemo/html/DieDeutscheEinheit/DerFallDerMauer/zentralerRunderTischBody.html
Das MfS wurde am 8.
Februar 1950 nach dem Vorbild der sowjetischen Geheimpolizei gegründet
und war an keine Gesetze gebunden; es zählte 1989 91.000
Mitarbeiter, fast durchweg SED-Mitglieder.
http://www.dhm.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/JahreDesAufbausInOstUndWest/SEDStaat/ministeriumFuerStaatssicherheit.html
Was Konrad Weiss richtig gesehen hat, die
Unterwanderung durch die alten Parteikader der SED (heute PDS),
hat eine wichtige Ursache doch auch darin, daß in den meisten
deutschen Ländern und eigentlich nirgendwo gar nicht
auch das Erziehungswesen sozialistisch-kommunistisch
unterwandert war; in der Regel sogar, wie bei der Partei "Die
Grünen", ganz offensichtlich von DDR-Spionen ( "Kundschafter
des Friedens" genannt) . Wäre sich K. Weiss dessen damals
bewußt gewesen, wäre er wohl der Partei die Grünen mit Bündnis90
nicht beigetreten (? )
Das ganze wiedervereinigte Deutschland hätte mit der
sozialistischen Doktrin damals insgesamt brechen müssen, was
vermutlich nur im Zuge einer DEMOKRATIEREFORM möglich gewesen wäre.
Die sozialen Belange konnten eigentlich nur in Volksparteien
unter einer ausgeglicheneren Doktrin gerecht vertreten werden: am
besten unter der biotelen Ideologie. Zu den eingebürgerten
Gewohnheiten, die entscheidend hätten abgebaut werden müssen, hätte
gehört, die Abhängigkeit der Politik von augenblicklichen
Massenstimmungen und denen, die sie als Clique für Einzel- und
Gruppeninteressen beeinflussen können.. Neben der
personenkonzentrierten Politik hätte konkurrierend eine
wissenschaftlich fundierte Sachpolitik treten müssen. Die Grünen
versuchten ähnliches etwa mit dem Rotationsprinzip in den Parteiämtern,
aber eben unter der irrigen Annahme der Gleichheit aller Menschen
und der utopischen Voraussetzung, alle Mitglieder seien gleich
geeignet. Nun hat sich bald herausgestellt, daß nicht alle
Menschen gleich gut reden und gleich überzeugend auftreten können,
und daß diese Fähigkeiten, die im 68er Bildungsbetrieb überbetont
geschult worden waren, für den Parlamentsbetrieb ausreichend
waren. Nur so und aus der Entstehung aus einem Auffangbecken
verschiedenster Abweichler und Sonderlinge läßt sich verstehen,
daß die widersprüchlichsten Zielsetzungen in dieser Partei
durcheinanderbrodeln; voran die Forderung der Erhaltung der Natur
(Ökologie) gepaart mit der nach einer offenen Republik mit
unkontrollierter Zuwanderung, deren Konsequenz die noch
beschleunigtere Naturzerstörung wäre. Im biotelen
Gutachtenverfahren kann das Rotationsprinzip festgeschrieben
werden, da die jeweiligen Gutachter nach vergleichbarem
Kenntnisstand ausgelost werden, und da im anonymen Verfahren die
Fähigkeiten zur freien Rede und der öffentlichen
Selbstdarstellung nicht von Sachfragen ablenkend nachgefragt
werden. Das Funktionärswesen die "Nutzung" des
Menschen allein für eine gesellschaftliche Funktion würde
in bisher nicht erreichtem Ausmaß im biotelen Gutachtenverfahren
Wirklichkeit, wäre aber zugleich mit der Garantie zur freien
Persönlichkeitsentfaltung außerhalb der Amtstätigkeit
verbunden. Dabei läge lediglich die saubere Anwendung der
Gutachterrichtlinien in der Verantwortlichkeit des Gutachters; für
das Gutachtenergebnis wäre dieser nicht in Anspruch zu nehmen,
da es seiner Willkür entzogen wäre. Die Verantwortlichkeit für
die durch Gutachten entstandenen biotelen Gesetze trüge
letztlich die Mehrheit der darüber willentlich abstimmenden
Betroffenen.
Volkmar Weiss: Bevölkerung hat nicht nur eine Quantität, sondern auch eine Qualität
Ein kritischer Beitrag zur politischen Wertung der
PISA-Studie.
Erschienen in: Wege aus der Krise. Für ein
lebensrichtiges Menschenbild. Veröffentlichungen der
Gesellschaft für Freie Publizistik 18 (2002) 31-59 - ISBN
3-9805411-6-9
Als im Dezember 2001 die Medien mit aufgeregten Meinungsäußerungen über die Ergebnisse der PISA-Studie angefüllt waren, war das berichtende Buch "PISA 2000" (Baumert et al. 2001) noch gar nicht erschienen. Wer die Diskussion verfolgt hat, konnte bald feststellen, daß fast jeder, der Mängel am bestehenden Bildungssystem beheben möchte, Argumente zugunsten der Vorschläge, die er schon immer gern durchsetzen wollte, aus der Studie abzuleiten glaubt. Im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Gleichheit sind viele dieser Vorschläge in ihren Auswirkungen bei näherem Hinsehen jedoch gegenläufig....
Ob das Spannungfeld wirklich zwischen Freiheit (AUTONOMIE)
und Gleichheit zu suchen ist? Liegt sie nicht eher zwischen
PLURALITÄT (als Vielfalt) und Gleichheit? Vielleicht ist mit
Freiheit hier das Streben nach Abweichung von der Gleichheit als
Norm gemeint, die als Gleichmacherei nicht gutgeheißen werden
kann, weil sie der notwendigen Vielgestaltigkeit der Natur
widerspricht. Es der Rückblick in die Geschichte ohne Eifer und
Zorn (sine studio et ira) erlaubt sein, als die Ständeordnung
geradezu bis vor Kurzem dafür sorgte und auch sorgen mußte, daß
genügend Menschen auch für niedrigere und weniger
erstrebenswerte Tätigkeiten vorhanden waren, ohne daß es
jeweils zu Streitigkeiten um die besseren Ränge gab. BIOTELIE
als Lehre, welche die AUSLESE als unvermeidbar anerkennt, könnte
keine Rückkehr zum Feudalismus befürworten. Heute haben wir die
Maschinen, aber eine wachsende Menschenmasse, die die
komplizierten Maschinen weder verstehen, noch erbauen, ja nicht
einmal mehr warten können, und ihre Bedienung besorgen sie immer
häufiger selbst.
Es könnte sich in geschichtlich absehbarer Zeit das
Problem einer Eugenik stellen, wobei dies Gesellschaft mit
Hilfe der Staatsmacht darauf Einfluß nimmt, daß möglichst
wenige Erwerbsunfähige, also weniger-Intelligente und -Geschickte
geboren werden. (Der biotele Staat würde an eine 100-Jahrefrist
vor Zwangsmaßnahmen gebunden sein, die auch dann nicht besonders
wahrscheinlich würden, höchstens auf Ausnahmefälle begrenzt,
in denen auch heute bereits Maßnahmen ergriffen werden.) Eine
Alternative wäre, daß Gegenden für einfachere Lebensweisen
bereitgestellt werden, in welche viele Menschen zurückkehren:
also in eine Art Stammes- und Landleben ohne massiven Einsatz
moderner Technik. Dies waren lediglich hingeworfene,
unausgegorene Gedankenfetzen, die uns augenblicklich nicht davon
befreien, der Jugend durchgehend eine schulische Ausbildung bis
zur höchst möglichen Förderstufe abverlangen zu müssen; auch
wenn es manchen, ja vielen beschwerlich fällt. Es hilft uns
nichts, wenn wir die Intelligenz- und Eignungsunterschiede nicht
wahrhaben wollen, und den Kindern und Jugendlichen hilft es noch
viel weniger.
Als es vor etwa 100 Jahren darum ging, sowohl den Aufstieg der Begabten aus den einfachen Volksschichten zu fördern, als auch bei der Zuordnung einzelner zu Hilfsschulen grobe Fehlurteile zu vermeiden, wurden die Intelligenztests erfunden und in der weiteren Entwicklung der Begriff des Intelligenzquotienten, des IQ, geprägt. Im September 2001 lief im deutschen Fernsehen bei RTL mit einer gewaltigen Resonanz die Sendung "Der große IQ-Test" mit Günther Jauch, die dem IQ-Begriff den größten Werbe- und Bildungserfolg gebracht hat, den die Psychometrie jemals in Deutschland hatte. Man könnte sogar hoffen, daß diese Sendung die öffentliche Diskussion um tatsächliche intellektuelle Leistungsunterschiede erleichtert hat.
Es ist deshalb um so erstaunlicher, daß auf den 548 Seiten des Buches PISA 2000 die Begriffe IQ und Intelligenz auch nicht ein einziges Mal vorkommen. Es ist deshalb erstaunlich, weil die Pädagogischen Psychologen ebenso eine Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (der ich auch angehöre) bilden wie die Differentiellen Psychologen, für die der Umgang mit IQ und Intelligenz in Forschung und Lehre auch heute noch an jeder deutschen Universität [3] eine Selbstverständlichkeit ist...
Was hat man gegen den Begriff Intelligenz? >Das Vorverständnis von Intelligenz und Begabung ist durch den Bezug auf das Ererbte bestimmt< (Rosemann 1979, S., 8). >Ein Konzept der einen, einheitlichen Intelligenz wird immer dort angenommen, wo die verschiedenen Teile eines Intelligenztests zusammengerechnet und zu einer einzigen IQ-Angabe zusammengerechnet werden. ... Die Annahme einer allgemeinen, einheitlichen Intelligenz ist auch im Alltagsdenken dominierend< (Seidel und Ullmann 1978, S. 82). Nach diesen erst einmal richtigen Feststellungen lassen die jungen Kritiker dann rasch (S. 83f.) erkennen, warum sie etwas gegen die >bürgerliche Intelligenz< haben: >Den Angehörigen der unterdrückten oder abhängigen Klassen und Schichten war faktisch der volle Zugang zum Bildungsgut ... verwehrt. ... Aufgrund dieser sozial bedingten Ungleichheiten ergibt sich damit der ... Tatbestand, daß die genetisch jedem ... Individuum verbürgte ... Intelligenz sich bei den verschiedenen Personen in durchaus unterschiedlichem Grade ausprägt. ... Die .... quantitative Stufung der Intelligenz ist letztlich das Produkt der Trennung von Kopf- und Handarbeit, also der mit der Entstehung der Klassen einhergehenden vertikalen Form der Arbeitsteilung.< Und wenn man die ideale klassenlose Gesellschaft errichtet hat, >würden sich nach unserer Auffassung die Individuen so entwickeln, daß sie einerseits auf der Dimension dessen, was wir als ... allgemeine Intelligenz bezeichneten, leistungsgleich wären, also nicht mehr eine abgestufte Rangfolge bilden würden (S. 86).< Als ich etwa 1980 damals Bürger der DDR und schon 11 Jahre zur Vererbung der Intelligenz forschend mit diesen unverhüllt marxistischen Auffassungen der West-Berliner 68er zum Intelligenzbegriff bekannt wurde, waren sie mir keine direkte Entgegnung wert, und sie wäre auch gar nicht notwendig gewesen. Zu eindeutig stand die Realität der sogenannten klassenlosen Gesellschaft der DDR gegen die Utopie der linksradikalen Träumer aus dem Westen, und die Bestrebungen, der West-Berliner ihre Verbindungen zu nutzen, meine für sie peinlichen Arbeiten im Osten zu stoppen, waren bis 1982 vergeblich. Nie hätte ich mir vorstellen können, daß einmal in einem geeinten kapitalistischen Deutschland die vom ursprünglichen extremen Narrensaum der 68er geprägte Terminologie zur Intelligenz die Terminologie der offiziellen Regierungspolitik und Bildungsforschung im Jahre 2001 sein könnte....
Die Gesundheit beginnt mit dem Kopf; unsere
Wirtschaft kann nur unter Rückbesinnung auf patriotisch-nationale
Verpflichtungen erstarken, welche sich im nachbarschaftlichen
Rahmen hält und die Förderung der europäischen und globalen
Zusammenarbeit mit einschließt.
Dem verlogenen Internationalismus und Sozialismus sollte endlich geistig "der Prozeß gemacht
werden". Am besten läßt er sein Versagen im biotelen
Gutachtenprozeß messen. Sollten bei Nichtübereinstimmung von
Gutachten jeweils bekennende Sozialisten beteiligt sein, so wäre
dies eine zusätzliche Entlarvung einseitigen Denkens mit der
Folge eines Regelverstoßes. Ein Beispiel dafür wäre etwa die
Überdehnung des Aspektes des AUSGLEICHS, so daß damit der
Wettbewerb behindert anstatt gefördert wird. Sozialismus setzt
in einem größeren Staatswesen immer hemmenden Bürokratismus
voraus. Gemeinschaftliche überschaubare Lebensformen dagegen
sind zu begrüßen, wer sie genießen darf, sollte sie nicht mit
dem Sozialismus verwechseln, der doch eine totalitäre
Globalutopie ist.
An dieser Stelle soll nochmals betont werden, daß dem Sozialismus seine notwendige und führende Rolle in der Emanzipation der Volksmehrheiten in der Vergangenheit nicht bestritten werden soll. Wo er jedoch revolutionär vorging, war der Sozialismus sicherlich eine fatale Fehlentwicklung; hat es sich doch gezeigt, daß die gewaltsam und unter Opfer von Millionen Menschen durchgeboxte sozialistische Revolution sich auch evolutionär durch Reformen verwirklichen ließ, zumal die Technikentwicklung einen Massenwohlstand auch ohne Wohlstandseinbußen der Oberschichten (oder Klassen) erlaubte. Der heute noch diskutierte Problemkreis ist der "arbeitsfreie" Gewinn (durch Spekulation oder Zins) in seinem Verhältnis zum Arbeitseinkommen. Bisher haben die Befürworter alleinigen Arbeitseinkommens noch nicht darlegen können, daß die Wirtschaft dabei florieren konnte. Gutachtenbegleitete Experimente sind aber durchaus zu befürworten, soweit sie freiwillige Teilnehmer finden. Nach biotelem Strickmuster muß zunächst einmal der kriminelle Erwerb und Gebrauch von Einkommen eingedämmt werden. Geld soll zwar Zuwachs an Handlungsfähigkeit und Macht bedeuten; gleichzeitig darf es aber nicht dem Machtmißbrauch (über Bestechung oder gar Vergewaltigung) dienen. Vor dieser rechtsstaatlichen Aufgabe haben die Sozialisten aber sich bisher überwiegend gedrückt; stattdessen haben ihre Führungskader als Cliquen die Massen mit dem Umverteilungsversprechen zu Lasten der Reichen geködert, heute "soziale Gerechtigkeit" genannt. Spekulations- und Zinseinnahmen hängen mit der freien Verfügung über Eigentum zusammen, welche eine der Voraussetzungen von AUTONOMIE zu sein scheint und zugleich ein Motivationsstimulus für AKTIVITÄT.
... Inzwischen sind weiterführende Untersuchungen, die auf die genaue Bestimmung der molekulargenetischen Grundlage der Hochbegabung hinzielen, im Gange. Die Molekulargenetik geht dabei von der Vorstellung aus, daß den drei Leistungstypen (mittlerer IQ 130, 112 oder 94) der Informationsverarbeitung zwei unterschiedliche Varianten (Allele M1 oder M2) des gleichen Gens zugrundeliegen, die in ihrer Kombination drei verschiedene Schalterstellungen (M1M1, M1M2 oder M2M2) mit ganzzahlig unterschiedlichen >Oktanzahlen an geistiger Energie< verursachen können. Sind diese Forschungen erfolgreich, kann dann der genotypische IQ eines Menschen durch die DNS-Analyse z.B. eines Haares oder aus einem Zellabstrich des Gaumens und für Embryonen aus dem Fruchtwasser der Schwangeren bestimmt werden....
Ich vermute eine weit höhere Komplexität der genetischen Intelligenzgrundlage als wichtigem Teilfaktor ; aber lassen wir doch einmal die Erkenntnisse an uns herankommen, d. h. forschen wir weiter!
http://www.v-weiss.de/pisa3.html
In:
Bevölkerungspolitik. Demographischer Wandel und
Zuwanderung.
Schriftenreihe der Deutschen
Studiengemeinschaft 3 (2003) 47-65
Volkmar W e i s , Wann schlägt eine
demographische Krise in eine nationale Existenzkrise um?
... Gerade deshalb sind viele demographische
Prognosen langfristig falsch, da ihnen die Ergänzung durch eine
Art Katastrophentheorie fehlt, die aussagt, daß es zu einem
groben Bruch in der Kontinuität des Trends kommen muß
verbunden mit Krieg, Bürgerkrieg, Revolution und Vertreibung
wenn nicht irgendwann vorher auf relativ friedlichem Wege
eine völlig andere politische Entwicklungsrichtung eingeschlagen
und der Trend auf diese Weise noch vor der Katastrophe gebrochen
wird. So wichtig das Jahr 1990 für Polen auch war, für den
polnischen Staat und das polnische Volk war es kein solcher
Schnitt, wie er sich 1999 im Kosovo vollzogen hat. Gibt es aus
der Geschichte heraus Erfahrungen und sichere Anzeichen, aus
denen sich solche Katastrophen vorhersagen lassen? Das Wie-Vermeiden
der Katastrophe wäre dann noch eine andere, aber viel
schwierigere Frage....
BIOTELIE würde global praktiziert moderne Kriege vermeiden, die
großen Flüchtlingsströme und auch sonst vermutlich die großen
Völkerwanderungen eindämmen und auch die Demographie
berechenbarer machen.
http://www.volkmar-weiss.de/krise.html
Wolfgang Dietrich, Interdisziplinärer Lehrgang für höhere Lateinamerika-Studien des Österreichischen Lateinamerika-Instituts
Plattform "Lateinamerika-Studien Online". Sie ist das Produkt des gleichnamigen, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Rahmen der Initiative Neue Medien geförderten Projekts, das vom Österreichischen Lateinamerika-Institut in Zusammenarbeit mit vier österreichischen Universitätsinstituten realisiert wird.
http://www.lateinamerika-studien.at
[aus urheberrechtlichen Gründen in die indirekte Rede gesetzt]
3.2. Gesellschaftliche Rolle einer multidisziplinären Wissenschaft:
Theodor Adorno/ Max Horkheimer hätten sich ausführlich mit der Frage befaßt, welche Rolle Wissenschaft in einer modernen Gesellschaft spiele. Ihre Kritik sei dahingegangen, daß Wissenschaft durch immer weitere Spezialisierung in beschleunigter Weise Wissen darüber erarbeit habe, WIE Dinge gehen, daß sie sich zugleich aber immer mehr von ihrer ursprünglichen Aufgabe entfernt habe, dieses Wissen auch in ethische Handlungsanleitungen darüber einzubetten, OB, WARUM und unter welchen Bedingungen entsprechendes Wissen angewendet werden dürfe. Auf diese Weise sei Wissenschaft immer mehr zum Handlanger industrieller Produktionsprozesse und kapitalistischer Akkumulationsprojekte verkommen.Adorno:
"Der Platz der Wissenschaft in der gesellschaftlichen Arbeitsteilung ist leicht erkennbar.
Sie hat Tatsachen und funktionale Zusammenhänge von Tatsachen in möglichst großen Quantitäten aufzustapeln.
Die Lagerordnung muß übersichtlich sein.
Sie soll es den einzelnen Industrien ermöglichen, die gewünschte intellektuelle Ware in der gesuchten Sortierung sogleich herauszufinden.
Weitgehend erfolgt das Zusammentragen bereits im Hinblick auf bestimmte industrielle Orders."
So sehr sich diese Spitze der sog. "Frankfurter Schule" auch mit erheblichem Rückenwind aus der deutschen NS-Vergangenheit, den sie auch geschäftlich sehr geschickt zu nutzen verstanden, um einen überragenden Platz in der Geistesgeschichte bemühten: einen Ausweg aus dem Dilemma der Unverträglichkeit von Kultur mit einer totalen Technisierung und Vermassung vermochten sie nicht zu lösen. Obwohl dies insbesondere Max Horkheimer gar nicht so recht war, wurde seine Schule von der 68er Studentenrevoluzzern vereinnahmt. Horkheimer selbst blieb bei einer pessimistischen Zukunftsprognose und sah keinen Ausweg, auch keinen im Sozialismus. In einem modernen Lehrsystem für Studenten sollte aber wenigstens solche Sachverhalte klargestellt werden: die Weigerung des sich revolutionär gebärdenden Teiles der 68er Jugend, sich für eine Rädchenfunktion für den industriellen Mechanismus an die Kapitalisten "zu verkaufen", als verwertbares Fachwissen anzueignen, welche sich auf das "Grundrecht auf Bildung" (und damit auf den Marxismus) stützte, ist eine der Hauptursache des derzeitigen Tiefstandes von Bildung und Wirtschaft.
Auch hier wieder eine uneingeschränkte Industrie- und Industrialisierungskritik, die nicht zugleich mit der dann in Konsequenz notwendigen Bevölkerungs- und Geburtenregelungspolitik verbunden ist, da die Marxisten-Sozialisten durchweg eine Überfüllung der Erde leugnen, was so lange gültig blieb oder bleibt, als viele Menschen aus sozialistischen Ländern aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen flüchteten oder zu flüchten drohen. (Ich persönlich erinnere mich aus meiner kurzen Praktikumszeit in Jena 1954 daran, daß dort die Warnungen des Malthus als lediglich unter kapitalistischen Wirtschaftsbedingungen für relevant diskutiert wurden; dies zu einem Zeitpunkt da in der Bundesrepublik diese Problemstellung öffentlich völlig gemieden wurde. Rotchina machte eine Ausnahme, die allerdings vom Westen als Menschenrechtsverletzung kritisiert wurde; obwohl im Westen doch lange Zeit Überflutung durch die Chinesen, "vor der gelben Gefahr", gewarnt worden war.)
Eine parteipolitisch gesteuert Politik leistet aber erwartungs- und erfahrungsgemäß noch weit weniger hinsichtlich einer Ethikbindung der Ökonomie; für eine nicht-totalitäre Lösung dieses Fragekomplexes im Sinne der BIOTELIE fehlte es bisher rundum an Interesse. Meiner Erkenntnis nach leitet sich dieses Desinteresse vom Eigeninteresse an der Cliquenwirtschaft ab.
http://www.lateinamerika-studien.at/content/lehrgang/lg/lg-324.html
3. Das Prinzip der Interdisziplinarität
Interdisziplinarität sei im modernen Wissenschaftsbetrieb ein gern benutztes Schlagwort, welches oftmals wenig Inhalt habe und je nach Kontext in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet werde. An dieser Stelle solle daher klargestellt werden, wie sie [wir] im Lehrgang das Prinzip der Interdisziplinarität verstünden und wie es sich von Multidisziplinarität und Transdisziplinarität unterschiede. Die Auffassung darüber seien selbst in der Lehrgangsleitung nicht immer konsensual und abweichende Meinungen und Verwendungen würden an entsprechender Stelle ausgewiesen. „Wir unterscheiden also:"
a) Multidisziplinarität:
ExpertInnen verschiedener Disziplinen forschten und äußerten sich von einander unabhängig zu einer gemeinsamen Rahmenfrage, ohne die Befunde im Arbeitsprozess auszutauschen.
Das häufigste publizistisches Ergebnis dieses Zugangs sei der SAMMELBAND.
Von der fast unterschwelligen linken
politischen Ausrichtung abgesehen, ist die systematische lexikalische
Begriffsabklärung natürlich recht verdienstvoll.
Übrigens scheint die (beinahe "militant"-feministisch) geübte
Schreibweise mit dem Suffix -Innen an Wörter männlichen Geschlechts, die auch
für Frauen stehen, nahezu zu einem linken Erkennungszeichen geworden. Und dabei
wird -Innen von den Feministinnen dies nicht etwa als eine Kurzschreibweise
(für "Experten und Expertinnen") aufgefaßt, um nicht beide
Geschlechtsformen ausschreiben zu müssen, sondern auch so gesprochen, so daß
für den Hörer das männliche Geschlecht "unter den Tisch" fällt:
welcher Triumph über die deutsche Sprache!
b) Interdisziplinarität
Befunde würden ausgetauscht und abgestimmt, aber die Methodologie und Fragestellung einer bestimmten Disziplin bleibe dominierend, erkenntnisleitend und formbildend. Im Regelfall erfolge eine offene oder stillschweigende Vorherrschaft einer >Hauptdisziplin< unter Beteiligung von >Hilfsdisziplinen<.
c) Transdisziplinarität
Hier erfolge tatsächlich die Auflösung der Disziplinengrenzen unter dem Druck eines konkreten Erkenntnisinteresses von begrenzter Gültigkeit. Das bedeute:
http://www.lateinamerika-studien.at/content/lehrgang/lg/lg-268.html
Das biotele Gutachtenverfahren ist in seiner Abwicklung in der ersten Phase nach dem auch multidisziplinären Aufspüren und Zusammenstellen des Beurteilungsmaterials ein interdisziplinäres, wird aber über die Anwendung des Ziel- und Aspekterasters im Verlauf des Gutachtenprozesses transdisziplinär umgeformt.
„Woher kommst Du?"
fragte der Fuchs den Hamster,
der mit vollen Backen ihn kreuzte,
„kannst du's mir vermelden?"
„Vom Tempel der Wissenschaft,
aber geh' bloß nicht dorthin,
wenn du weiter als Schlau'ster willst gelten."
(Eine Fortsetzung mit Stimmen aus dem Internet ist in Bearbeitung).
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