STIMME DER WISSENSCHAFT

DEMOKRATIE-REFORM

ÖKOLOGIE — STAAT — GESELLSCHAFT

BIOTELIE

Seite 12


vorherige Seite

  nächste Seite

 

Aktionsgemeinschaft STIMME DER WISSENSCHAFT (als Modellversuch) im Internet

 


Schlüsselbegriff: DEMOKRATIE-REFORM


Prof. Johannes Heinrichs

GASTFREUNDSCHAFT DER KULTUREN ODER MULTIKULTURELLE GESELLSCHAFT ?

Resümee des Buches von Johannes Heinrichs: Gastfreundschaft der Kulturen.
Multikulturelle Gesellschaft in Europa und deutsche Identität,
Essen 1994 (Verlag Die Blaue Eule)

  1. 1. Der aktuelle Zwang zur Selbstbesinnung. Die Jahre seit Mölln und Solingen 1993 werden von weiteren Schreckensnachrichten über Brandanschläge auf Häuser und Wohnungen >ausländischer< Mitbürger verdüstert. Viele Landsleute möchten am liebsten von ihrer deutschen Identität ganz abrücken und sich aus dieser unangenehmen Schicksalsgemeinschaft davonstehlen. Die gegenwärtige Rede von multikultureller Gesellschaft ist bisher in hohem, ja erschreckendem Grade unüberlegt.

    2. Das Problem deutscher Identität: ein Kulturproblem. Es gibt ein alle betreffendes Problem deutscher Identität, das heißt deutschen Selbstverständnisses und deutscher Kultur. Sonst würden wir uns nicht so schwer tun mit >Multikultur<, was immer das Schlagwort bedeuten mag. Es handelt sich weder um rassische noch um wirtschaftliche noch um politische noch um religiöse Probleme, sondern um eine kulturelle und insofern nationale Identitätsstörung. (Menschliche Interaktion und Gesellschaft kennt die vier Hauptebenen, die sich in einer staatlich organisierten Gesellschaft als vier Subsysteme ausgliedern: Wirtschaft, Politik, Kultur sowie die weltanschauliche Ebene der Grundwerte.) 

http://www.verfassungsdebatte.de/heinrichs-multikult.htm

BZ Nr.160, 12. Juli 2003: Berliner Ermittler vermuten Abschiebe-Skandal:
Berlin - Das Landeskriminalamt Berlin hat einen Skandal um erschlichene Aufenthalte von Türken in Deutschland aufgedeckt! Die spezille Ermittlungsgruppe >Ident< fand heraus: Die Türkei verhindert offenbar gezielt die Abschiebung unberechtigter Asylbewerber, die in Berlin aufgeflogen sind — unter ihnen bekannte Unterweltgrößen, deren Familien in den Drogenhandel verwickelt sein sollen. Prominenter Fall ist der selbsternannte König der Berliner Unterwelt, Mahmed Al-Zein.
So läuft die Masche: Türken aus Anatolien melden sich als Asylbewerber. Sie geben vor, keinen Pass zu haben. Das klappt, weil sie arabisch sprechen. Tatsächlich sind sie aber in der Türkei registriert.
Finden die deutschen Beamten das heraus, entlassen die türkischen Behörden wohlgezielt in die Staatenlosigkeit — offiziell, weil sie angeblich den Wehrdienst verweigert haben. Folge: Deutschland kann die unberechtigten Asylanten nicht abschieben!...(a. a. O. S.3)

Nur noch ältere Deutsche können sich über solche Meldungen aufregen: während einige Türken bei den geringsten Beleidigungen von ihren Messern Gebrauch machen, haben viele Deutsche keinerlei Stolz und Ehrgefühl mehr und verdienen die Verachtung derer, die sie ins Land gelassen haben, obgleich der Anwerbestopp seit Jahrzehnten gilt und die Zuwanderung grob manipuliert wurde. Bei der gezielten und erfolgreichen Expansionspolitik über die Fortsetzung oder Steigerung der erhöhten Geburtenrate wird die ethnodemographische Umschichtung in Deutschland bewußt forciert. Keine Kunst gegenüber einer deutschen Regierung, welche nur in Vierjahreszeiträumen denkt und von maßgeblichen Kräften besonders auch in den Medien zur bedingungslosen "Ausländerfreundlichkeit" angehalten wird. Es kamen nicht "Millionen Türken" hierher, sondern es werden nach der versprochenen Aufnahme der Türkei in die Eu Millionen kommen. Der viel gelobte Grünen- Bundesaußenminister Joschka Fischer hat diese Politik bestätigt. Das Ende solcher Politik ist absehbar, scheint unabwendbar: Bürgerkrieg in Deutschland.

Johannes Heinrichs, Die Demokratie der Zukunft- Alternative zum Ethik-Boom und zum Versagen der Parteiendemokratie, aus:
R. S. Tornek/ M. Hosang, Hrsg.: Ethik-Kodex 2000, Verlag D. Fischer, S.45-65

Dynamische Strukturen der Wertverwirklichung statt Neue-Werte-Moden
Die Verfassung eienr staatlichen Gesellschaft ist von ungeheurer Wichtigkeit sowohl für die Erneuerungs- oder Kreislauffähigkeit einer Gesellschaft, wie für die Bestimmung des Verhältnisses von Staat und Religion, Recht und Sittlichekit, religiösen und kulturellen Vorstellungen und alles dessen im Verhältnis zur Politik und Wirtschaft. Verfassungen müßten so gestaltet sein, daß sie die Erneuerungsfähigkeit der von ihnen resultierten Gesellschaften gewährleisten, und dies einschließlich der Erneuerungsfähigkeit der Verfassung selbst. Eine einseitige >Ewigkeitsklausel< (Art.20,4 und 79,3>) widerspricht diesem Postulat: sie müßte durch eine Wandlungs- und Entwicklungsklausel ersetzt werden, welche kontrollierte Weiterentwicklung und Regeneration der Verfassung geradezu postuliert und solche Weiterentwicklung von dem Versuch klar abgrenzt, >diese Ordnung zu beseitigen< (Art.20,4 GG, siehe auch Wehner 1993)..
Talcott Parson habe den Überlegungen J. Heinrichs eher weitergeholfen als die herrschenden Theorien Luhmanns und Habermas' .vom "herrschaftsfreien Dialog" in Trennung von Handlung und System. Gesellschaft müsse vom Handeln her begründet werden, nicht vom Personenzusammenschluß.
Veranschaulicht in einem auf der Kante stehenden Quadrat innerhalb eines Kreises, werden die Eckpunkte die "vier Sinnelemente des Handelns" den drei "Seinsebenen des Menschen": Geist (mit dem Sinn-Medium als Eckpunkt), Seele (mit Ich - Du als mittlere Eckpunkte) und Körper (mit Körperliches als unterem Eckpunkt) zugeordnet. Es werden verschiedene Formen des "einfachen Handelns" aufgelistet, dann auch solche des "sozialen Handelns", wie das "instrumentale" (bei dem der andere Objekt ist) , das "strategische" (das der Durchsetzung von Interessen dient) ., "kommunikative" (das sich an sozialen Erwartungen orientiert) und "metakommunikative" Handeln (das sich an Kultur und Normen ausrichtet). Die Vermittlungsfunktion soll nun die interpersonale Reflexion übernehmen., die an einer Stelle als "reziproke praktisch-soziale Reflexion" gekennzeichnet wird.

Eben eine solche "interpersonale Reflexion" wird ja in Gestalt des biotelen Systems vorgeführt (siehe oben: "Kreisschema der kybernetischen Vernetzung der biotelen Aspekte"

Auf umfassenderen Ebenen des Sozialen bringt die soziale Reflexion dynamische, im Prinzip offene, selbstregulierende, wenn auch zugleich (u.a. durch theoretische Reflexion) regulierungsbedürftige Systeme hervor... Es schließt sich die bereits skizzierte "Vergliederungs-Oikos-Sicht" an, dreidimensional als Haus dargestellt:
nicht im Sinne einer bestimmten Philosophie, sondern im Sinne eines methodischen Strukturdenkens, welches den Blick aufs Ganze ordnet und dynamisiert.

Für eine "sozialethische Integration" soll über ein "hierarchisches Kompetenzsystem" in zirkulärer "quasi-kybernetischer Rückkopplung" erreicht werden. "Integration" wird dabei als "Freiheit des Geisteslebens" verstanden und gegenüber dem orthodoxen Integralismus (etwa einer Staatsreligion) abgegrenzt. "Wahrheit ...ist ...fundamental für Ethik." und "Wert-Verwirklichung wichtiger als >Neue Werte<."
http://www.viergliederung.de/Schriften_Buecher/demokratie_der_zukunft.pdf

Ich danke dem Autor für die großzügige Erlaubnis zur Textwiedergabe und seine freundlichen Ratschläge.


vorherige Seite

  nächste Seite


Haftungsausschluss:
Für den Inhalt der Websites, auf  die in meiner Homepage verlinkt wird, sind die Urheber selbst verantowrtlich.
Diese Erklärung gilt für alle auf der Website BIOTELIE angezeigten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die sichtbaren Logos (Banner) und Links führen.
Alle Urheberrechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung und öffentlichen Wiedergabe in jeder Form, auch auszugsweise, einschließlich einer Verwertung in elektronischen Medien, der reprographischen Vervielfältigung, einer digitalen Verbreitung und der Aufnahme in Datenbanken, einschließlich der Übersetzung, ausdrücklich vorbehalten. BIOTELIE®
Copyright © 1998 - 2003 by Wolfgang Wagner,